ripfel


RIPFEL, CARL (WILHELM) * Mannheim 17. Okt. 1798 | † Frankfurt/M. 5. [nicht 8.] März 1876; Cellist, Komponist

Ripfel erhielt seinen ersten Unterricht sicherlich bei seinem Vater Johann Georg (* Mannheim 3. Okt. 1775 | † (Frankfurt-)Bornheim 1. März 1847). Wasielewski zufolge trat er zunächst als „Klavierwunderkind“ auf, bevor er sich auf Anraten Alexander von Duschs, als dessen Schüler er 1813 in der AmZ bezeichnet wird, dem Violoncello widmete. 1816 wurde Ripfel in das Mannheimer Hoftheaterorchester aufgenommen. Der dortige Konzertmeister empfahl ihn 1822 an Louis Spohr „als einen sehr braven Solo- und ganz vorzüglichen Orchesterspieler“, der „auch sehr schöne Anlagen zur Composition“ habe, welche er bei Georg Jacob Vollweiler in Offenbach „noch mehr ausbildete“ (Frey an Spohr, 7. Febr. 1822). Ein Engagement Ripfels nach Kassel kam nicht zustande, hingegen fanden er und und sein Vater im Herbst 1822 Anstellung im Frankfurter Theaterorchester (als Cellist bzw. Bratscher, wobei letzterer fortan auch als Klavierlehrer tätig war) und verließen Mannheim im Oktober. Neben seinem Orchesterdienst, den er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1869 leistete, spielte Carl Ripfel in den Wintern 1846/47 und 1847/48 gemeinsam mit Eduard Eliason in den Kammermusik-Soiréen Eduard Rosenhains. Obwohl er sein Instrument „bis zuletzt fast Paganinisch zu bemeistern wußte“ (Nachruf), vermied Ripfel aufgrund von Nervosität Auftritte als Solist, gab außerdem nur eines seiner Werke heraus. Robert Emil Bockmühl widmete ihm sein Divertissement op. 16. Ripfel starb ledigen Standes; bei den Mannheimer Hofmusikern Franz Friedrich Ripfel (1800–1866) und Maximilian Carl Ripfel (1840–1901) handelt es sich um seinen Bruder und dessen Sohn.

WerkeGrand Quatuor (Ob., Vl., Va., Vc.) (W. J. Maas, dem ersten Hautboisten des Mannheimer Orchesters, gew.), Mainz: Schott [1825]; D-B, D-Mbs (digital, s. Abb.; Stichvorlage dat. Febr. 1822 digital), I-Mc <> unveröffentlichte Werke: Andantino (Vc., Kl.) „für L. Ehrmann zum Andenken“ (1834); Ms. in GB-Cu <> Concertante (Vc., B.) (aufgef. Frankfurt/M. 1850 von Christian Siedentopf und Franz Seraphim Sachar) <> Canon (2 Vc.), Ms. in F-Pn <> Chant de Berceau und Andante (2 Vc.), Ms. in F-Pn <> Etude (Vc.); Ms. in F-Pn <> Etude. Caprice, d’après un thème de Boccherini (Vc.); Mss. in F-Pn und I-BGi <> Notturno (Vc., Kl.); Ms. in F-Pn <> Wasielewski erwähnt zudem mehrere Streichtrios

Quellen und Referenzwerke — KB Frankfurt, Familienbögen Mannheim <> Adressbücher Frankfurt <> Frankfurter Theater-Almanach 1828–70 <> 2 Briefe an Schott (1823) in D-Mbs <> Brief von Michael Frey an Louis Spohr, Mannheim 7. Febr. 1822 (Ripfel betr.; s. Spohr-Briefe) <> Nachlassakte von Johanna Maria Friderike Ripfel geb. Küchler (2. Ehefrau Johann Georg Ripfels) in D-Fsa <> AmZ 27. Jan. 1813, 30. Juni 1813, 15. Mai 1815, 22. Jan. 1824; Charis. Rheinische Morgenzeitung und Bote vom Neckar und Rhein (Mannheim) 14. Sept. 1822; Didaskalia 9. Nov. 1825, 7. Dez. 1842, 22. Jan. 1845, 18. Jan. 1847, 9. März 1847, 4. Nov. 1847, 19. Nov. 1847, 14. Dez. 1847, 21. Febr. 1848; Neue Berliner Musikzeitung 8. Mai 1850; Signale für die musikalische Welt Nr. 19 (März) 1876 (Nachruf) <> HmL

Literatur — Art. Ripfel, Carl, in: Katechismus des Violoncellspiels, hrsg. von Carl Schroeder, Leipzig 1890 <> Wilhelm Joseph von Wasielewski, Das Violoncell und seine Geschichte, hrsg. von Waldemar von Wasielewski, Leipzig 21911, S. 186f. <> Art. Ripfel, Charles, in: Le Violoncelle. Son Histoire. Ses Virtuoses, hrsg. von C. Liégois und E. Nogué, Paris [1913]


Kristina Krämer

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