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TORNER (auch Tournell), JOSEPH NICOLAUS (auch Joseph Andreas) * vor 1700 | † Trier 8. Mai 1762; Organist und Komponist

Torner war dem Taufeintrag des Sohns Carl Wilhelm (22. Dez. 1724) zufolge spätestens ab 1724 Organist am Dom in Trier („expertissimus D[ominus] Joseph Torner organista summi templi“), wo zu dieser Zeit Johann Nollet die neue Orgel baute. Daneben wirkte er auch in den Pfarrkirchen St. Gangolf und Liebfrauen. Ritter bemängelt, Torner habe nicht orgelmäßig geschrieben, sondern „alles in bald 2-, bald 3stimmigen Klavierstil der gewöhnlichsten Sorte gesetzt.“ Der Titel A. B. C. deutet jedoch ohnehin auf Kompositionen niedrigeren Anspruchs; der Komponist empfahl es „Anfaengern zu leicht und manierlicher Erlernung“ (Vorwort, zit. nach Ullrich). Dagegen lobt Fellerer Originalität und liturgische Angemessenheit der von der französischen Orgelmesse beeinflussten Kompositionen. Frotscher zufolge übertrug Torner Neuerungen der Konzertmusik auf die Orgel. Torners Nachfolger als Domorganist war der Kaufmann Mathias Kenner.

WerkeA. B. C. per tertiam minorem continens octo cantilenas pro Offertorio, tot pro Elevatione et octo pro Communione, quibus ex diversis tonis per tertiam majorem, duodecim toccatae, currentes, atque ariae cantabiles, etc. […] opus quartum, Augsburg: Leopold [ca. 1735]; s. RISM T 1003 <> Diesem ging ein in Mainz erschienenes (nicht überliefertes) A. B. C. per tertiam majorem op. 3 voraus.

Quellen — KB Trier (Dom, St. Gangolf (Namensvariante Tournell), Liebfrauen) <> Staatskalender Kurtrier 1760, 1762, 1764 <> Libri Musici, Oder: Verzeichniß derer Musicalischen Bücher welche bey Johann Jacob Lotters seel. Erben […] um beygesetzten Preiß zu haben sind, Augsburg 1748, S. 27 <> Jakob Adlung, Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit, Erfurt 1758, S. 723–724

Literatur — August Gottfried Ritter, Zur Geschichte des Orgelspiels, vornehmlich des deutschen, im 14. bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts, Bd. 1, Leipzig 1884, S. 160–161 <> Karl Gustav Fellerer, Studien zur Orgelmusik des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts, Kassel 1932, S. 50 und 94 <> Gotthold Frotscher, Geschichte des Orgelspiels und der Orgelkomposition, Berlin 1935, S. 539-540 <> Bereths 1974, S. 11 und 82–83 <> GerberATL; EitnerQ; Mendel/Reissmann <> Hermann Ullrich, Art. Torner in MGG2P


Karl Traugott Goldbach

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