METZGER, ALBERT * Schönbrunn Krs. Oberbayern 22. Aug. 1864 | † verm. nicht vor 1933; Kaufmann und Verleger

Albert Metzger, Sohn eines Lehrers, wird vermutlich eine Kaufmannslehre durchlaufen haben, bevor er sich, wohl aus Bayern kommend, in Koblenz niederließ und im Oktober 1890 nicht nur heiratete (und zwar die Witwe Franziska Marie Vogel aus Potsdam (1856–1933), die fünf Kinder mit in die Ehe brachte), sondern auch die Musikalien- und Instrumentenhandlung sowie Leihanstalt von Carl Drobegg käuflich erwarb. Bereits im September 1893 veräußerte Metzger das Geschäft an den Buchhändler Wilhelm Mayer in Koblenz und eröffnete in Düsseldorf – nicht zufällig gegenüber der Tonhalle – erneut eine Musikalienhandlung, die im Juni 1896 in Konkurs ging. Ab Oktober 1896 lebte Metzger für kurze Zeit in Köln, bevor er seinen Wohnsitz in Hannover nahm, wo er noch in den 1930er Jahren als Vertreter des Verlags August Scherl tätig war. Während seiner Zeit in Koblenz agierte Metzger auch beiläufig als Musikalienverleger: Ca. 20 Titel, deren Herstellung bei C. G. Röder in Leipzig erfolgte, sind nachweisbar, darunter Kompositionen von José Eibenschütz (op. 12), Franz Lindlar (opp. 27–29) und Hans →Pfitzner (op. 2; Scherzo für Orch.). Auf nach seinem Weggang aus Koblenz noch unverkauften Exemplaren änderte Metzger den Ortsnamen des Impressums handschriftlich; einige andere Ausgaben gingen offenbar schon 1892 an Friedrich Ullrich in Köln über.

Quellen — KB Hannover (Garnisonsgemeinde); Standesamtsregister Koblenz <> Geschäftsrundschreiben; D-LEdb <> Adressbücher Koblenz, Düsseldorf, Köln und Hannover <> Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 6. Febr. 1891, 4. Nov. 1893, 19. Juni 1896; Kölnische Zeitung 18. März 1892, 15. Juni 1896; Bürger-Zeitung (Düsseldorf) 19. Nov. 1893; Neusser Zeitung 11. Dez. 1893; Rheinischer Merkur (Köln) 30. Dez. 1896 <> Frau Judith Höhn-Engers (Stadtarchiv Koblenz) und Herrn Patrick Fijalkowski (Stadtarchiv Düsseldorf) herzlichen Dank für ihre freundliche Unterstützung

Abbildung: Firmenanzeige Metzgers im Koblenzer Adressbuch 1892, S. 217

Axel Beer