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KUHN, JOHANNES * Gau-Odernheim (Rheinhessen) 15. Nov. 1881 | † Bad Nauheim 11. Febr. 1960; Seminar- und Oberrealschullehrer

Nach seiner Ausbildung an den Lehrerseminaren in Alzey und Darmstadt (1899–1902), einer Anstellung als Schulverwalter in Alzey (1902–1905) sowie dem Pädagogik-Studium an der Universität Gießen (Staatsexamen 1908) trat der Kaufmannssohn Johannes Kuhn im Mai 1908 als Studienassessor (Deutsch, Musik und Geschichte) in das Lehrerseminar Friedberg ein, wo er 1910 zum zunächst provisorischen Seminarlehrer (Fächer: Pädagogik, kath. Choralgesang, Orgel, Klavier, Violine) und 1920 zum Studienrat ernannt wurde. 1933 wechselte er an die Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim und gehörte zu den Lehrern, die unmittelbar nach der Wiedereröffnung der Schule im Oktober 1945 ihre Tätigkeit wieder aufnehmen durften, da er dem Nazi-Regime distanziert gegenübergestanden hatte. Im November 1948 erfolgte die Versetzung in den Ruhestand. Neben seinen schulischen Verpflichtungen versah Kuhn überdies noch nach seinem Wechsel nach Bad Nauheim den Organistendienst am Friedberger Seminar sowie seit 1933 zusätzlich in der katholischen Gemeinde in Bad Nauheim. Weiterhin leitete er den Liederkranz Friedberg (1926–1935), die Liedertafel Bad Nauheim (1937–1939), den katholischen Männergesangverein Nieder-Mörlen (1943–1946) und seit 1946 den Männergesangverein Schwalheim. Offenbar zur Verbreitung seiner eigenen Männerchorsätze betrieb er einen kleinen Verlag in der Bad Nauheimer Luisenstraße. Kuhn war mit der Weisenauer Lehrerstochter Elisabeth Helene geb. Schmitt (Eheschließung 1918 in Mainz) verheiratet; aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, darunter der Evolutionsbiologe (Georg) Wolfgang Kuhn (1928–2001).

WerkeZwei Löns-Lieder (Mch.; Winter als Kuhns op. 11, Rose im Schnee nach einer Melodie von Fritz Jöde als Kuhns op. 12), Bad Nauheim: Selbstverlag [verm. um 1935] (Plattenbez. „J.K.4“ und „J.K.5“); D-Kbeer <> Weitere Kompositionen, darunter Das glückhafte Schiff (Chor,. Kl., Violinen), wurden bei schulischen Anlässen aufgeführt; sie sind vermutlich nicht überliefert.

Quellen — Standesamtsregister Mainz <> Fallakte; D-DSsa <> Personalakte im Archiv der Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim; freundliche Mitteilungen daraus von Herrn OStR Alexander Neuenkirch <> Jahresberichte des Großherzoglichen Schullehrer-Seminars zu Friedberg <> freundliche Auskünfte von Frau Brigitte Faatz, Stadtarchiv Bad Nauheim

Abbildung: Titel der Löns-Lieder; D-Kbeer


Axel Beer und Gudula Schütz

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