KUCERA (auch Kučera, Kuçera, Kucéra), FRIEDRICH (HERMANN JOHANN LOUIS) (gen. „Fritz“) * Hoya 1. Mai 1875 | † zwischen 1943 und 1951; Sänger

Kucera, Sohn eines aus Böhmen gebürtigen Geometers, studierte, aus Woltmershausen (heute Stadtteil Bremens) kommend, von 1892 bis 1893 am Raff-Konservatorium in Frankfurt/M. Gesang bei Max Fleisch und anschließend bis 1894 Gesang an der Großherzoglichen Orchesterschule in Weimar. Seit 1896 folgten mehrere Anstellungen als Sänger bzw. Chorsänger an den Theatern in Colmar und Trier (1896), Sondershausen (1897), Essen (1898), Elberfeld/Barmen (1899–1900) und Mannheim (1901), ehe Kucera gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Sängerin Marie geb. Solbrig (auch Solbrich, * Weimar 2. Dez. 1863 | † Frankfurt/M. 10. Dez. 1923; Heirat ca. 1898/99), die er vermutlich als Kollegin bei einem der genannten Engagements kennengelehrt hatte, nach Frankfurt/M. kam. Dort gehörten beide von 1902 bis 1920 dem Chorpersonal des Opernhauses an, ehe sie pensioniert wurden. Kucera setzte sich seit 1906 als Vorsitzender der Deutschen Pensions- und Sterbekasse für Chormitglieder und von 1908 bis 1910 Beisitzer im Vorstand des Chor-Pensionsfonds der Frankfurter Stadttheater für die Belange seiner Berufskolleg*innen ein. Nach seiner Pensionierung arbeitete er noch bis um 1940 als Postangestellter. In zweiter Ehe war Kucera seit 1926 mit der Witwe Elise Häther geb. Schoppinger (* Staffort (bei Karlsruhe) 18. Febr. 1881 | † nach 1973) verheiratet.

Werke — Die Fiedel und mein Lied (Sst., Kl.), Darmstadt: Schutter [1907]; D-B, ehem. D-DS <> Junggesellenbeichte. Heiteres Lied (Sst., Kl.), ebd. [1908]; D-B, ehem. D-DS <> Das Mutterherz – dein Zufluchtsort (Sst., Kl.), Heidelberg: E. Pfeiffer [1908]; D-B

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Frankfurt; Familienbögen Mannheim <> Adressbücher Frankfurt <> Neuer Theater-Almanach 1896ff. <> Frankfurter Theater-Almanache 1902–1928 <> Jahresbericht des Raff-Konservatoriums 1892/93 <> SchülerInnen Großherzogl. Orchesterschule Weimar (Liste des Sophie Drinker Instituts) <> NZfM 28. Febr. 1906; Wiesbadener General-Anzeiger 1. Dez. 1907; Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 25. Okt. 1908

Kristina Krämer