greith

GREITH, (EMIL FRANZ) CARL * Aarau 21. Febr. 1828 | † München 17. Nov. 1887; Komponist, Musiklehrer und Dirigent

Der Sohn des Musiklehrers und Komponisten Joseph Greith (* Rapperswil 15. Aug. 1799 | † St. Fiden bei St. Gallen 2. Jan. 1869) erhielt seinen ersten musikalischen Unterricht sicherlich bei seine Vater. Nach dem Besuch des Gymnasiums in St. Gallen nahm er 1845–1849 in München Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt bei Kaspar Ett und Orgel bei Johann Georg Herzog, woran sich Kompositionsstudien bei Karl Ludwig Drobisch in Augsburg anschlossen. In St. Gallen war er ab 1849 als Dirigent des Gesangvereins tätig. Während viele Nachschlagewerke Greiths Übersiedlung nach Frankfurt auf 1854 datieren, firmiert er im Druck seiner Preghiera aus dem „Frauenherz“ 1852 schon als „Carl Greith in Frankfurt a. M.“. Da Franz Xaver Schnyder von Wartensee bereits 1848 mit Greiths Vater über den Sohn korrespondierte (Disch, S. 65), ist denkbar, dass er an seinem Umzug beteiligt war. In Frankfurt wirkte Greith als Musiklehrer, trat aber anscheinend nicht in Konzerten in Erscheinung; allerdings sollen die verschiedenen musikalischen Institute auf seine musikalische Bildung einen großen Einfluss gehabt haben. 1854 versuchte er erfolglos durch Vermittlung von Jean Joseph Bott den Kasseler Hofkapellmeister Louis Spohr für eine Aufführung seiner in Frankfurt komponierten Sinfonie zu gewinnen. 1856 wechselte er als Musikdirektor an das Jesuitenkolleg „Stella matutina“ in Feldkirch, 1857 an das Jesuitenkolleg in Schwyz. 1861 wurde er als Nachfolger seines Vaters Chordirektor der Stiftskirche in St.Gallen. 1871 zog er nach München, wo er 1877 die Ernennung zum Domkapellmeister erhielt.

Werke — In Greiths Frankfurter Zeit wurde gedruckt: Preghiera aus dem „Frauenherz“ (Text: Moritz Gottlieb Saphir) (Sst., Kl.), in: Illustrirte Zeitung 3. Apr. 1852 (digital). Seine in Frankfurt entstandene, heute verschollene Sinfonie ist unter anderem durch den Brief an Spohr belegt. Ebenfalls noch in Frankfurt könnte entstanden sein: Acht kleine Charakterstücke (Kl.) op. 2, Kassel: Luckhardt [1857] <> Zum Gesamtschaffen vgl. RISMonline und Pazdírek

Quellen — Brief von Greith an Louis Spohr, 18. Sept. 1854 (s. Spohr-Briefe)

Literatur — Utto Kornmüller, Lexikon der kirchlichen Tonkunst, 2. Aufl., Bd. 2, Regensburg 1895, S. 115 <> Edgar Refardt, Historisch-biographisches Musikerlexikon der Schweiz, Leipzig u. a. 1928, S. 110f. <> Alfred Disch, Franz Joseph Greith von Rapperswil 1799–1869, Rapperswil 1982 <> Mendel/Reissmann; ADB; NDB <> MMB; Pazdírek


Karl Traugott Goldbach

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