EICHLER, MARTIN (HERMANN) * Dresden 21. Aug. 1886 | † Tegelort (Berlin-Reinickendorf) vermutl. 26./27. Febr. 1945 (Suizid); Musikverleger und Buchdruckereibesitzer

Eichler, der Sohn eines Dresdener Mechanikers, lebte – auch wenn in den Adressbüchern jede Spur von ihm fehlt – vermutlich von 1910 bis um 1919/1920 in Frankfurt/M. (im Apr. 1910 findet sich immerhin ein „M. Eichler“ aus Frankfurt/M. auf der Liste der Bad Homburger Kurgäste) und führte dort einen Musikverlag, für den (wenigstens in einigen Fällen) Friedrich Hofmeister in Leipzig die Produktion und Auslieferung besorgte. Eichler persönlich lässt sich in Leipzig nicht nachweisen. Die ersten beiden von insgesamt 11 Verlagsnummern sind mit eigenen Kompositionen belegt; weitere Werke stammen von Ferdinand Wallner, Karl Haberl, August Keyssner, Louis Petit, Max Wachsmann und Arthur Jaecks. Einige der zumeist für Klavier oder Singstimme mit Klavier komponierten Werke erschienen zusätzlich (in der Reihe Glanznummer-Sammlung) für Salonorchester-Besetzung (wobei zur ursprünglichen VN jeweils die Zahl 100 hinzugezählt wurde) sowie – im Falle des sicherlich erfolgreichsten Verlagswerks (K. F. Haberls Orientalisches Marsch-Intermezzo Salem Aleikum mit VN 5 bzw. VN 105 (Orch.)) – für Blas-/Militärorchester und Bandoneon. Gegen 1920 verlegte Eichler seinen Verlag nach Berlin, der dort bis 1935 im Adressbuch genannt ist. Danach scheint er nur noch als Buchdruckereibesitzer auf. Eichler schloss im Okt. 1920 in Berlin als Kaufmann (wohnhaft in Berlin-Schöneberg) die Ehe mit Mathilde Minna Johanne geb. Merten (* Berlin 7. Okt. 1894). Laut Sterbeeintrag ertränkte er sich in der Havel, aus der seine Leiche am 27. Febr. 1945 geborgen wurde.

Werke — Freundschafts-Gavotte, Frankfurt: M. Eichler [ca. 1910]; D-B <> So oft ich Abschied nahm „So oft ich Abschied nahm von meinem Mütterlein“ (Sst., Kl.), Frankfurt: M. Eichler [ca. 1911; MMB 1914]; D-B, D-BABHkrämer (s. Abb.)

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Dresden, Berlin <> Adressbücher Berlin <> Amtliche Homburger Fremden-Liste 17. Apr. 1910 <> Jahresbericht der Königlichen Bibliothek zu Berlin für das Jahr 1913/14, S. 65 <> MMB

Abbildung: Titelseite von Eichlers So oft ich Abschied nahm; D-BABHkrämer

Kristina Krämer