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ECHL (Echel), FERDINAND (JOSEF) * Pardubitz (Pardubice, Tschechien) 19. März 1865 | † Bergen (heute zu Bergen-Enkheim, Stadtteil von Frankfurt/M.) 22. Aug. 1915; Musiker

Ferdinands Vater Georg Echel (ca. 1830–1877), von Beruf Schneider, verließ gegen 1870 seine böhmische Heimat und trat in Wien eine Stellung als Operndiener an. Seit 1888, dem Jahr der ersten Eheschließung mit der Gürtlerstochter Hermine geb. Bankowsky (* 1868), wird Ferdinand Echel als Musiker in Währing bei Wien (seit 1892 18. Stadtbezirk) erwähnt, und 1897 erhielt er eine Anstellung als Mitglied des Palmengartenorchesters in Frankfurt – seitdem führte er den Namen Echl, der 1913 offiziell bestätigt wurde. Im Mai 1899 beteiligte er sich an einem Komponistenabend im Palmengarten, und seit 1900 hatte er (zumindest zeitweise) die Leitung der Theaterkapelle inne, mit der er im April 1903 (neben Otto Fleschner, der das Orchester des Artillerie-Regiments Nr. 63 anführte) an zwei „Monstre-Doppel-Konzerten“ im Frankfurter Hippodrom beteiligt war. Dass seither (abgesehen von den Einträgen in den Adressbüchern) Nachrichten über seine künstlerische Tätigkeit weitgehend fehlen, mag an einer Umorientierung des Musikers liegen: Im Juli 1900 hatte er als Witwer (Hermine Echl war mutmaßlich auf der Reise nach Frankfurt verstorben) die Modistin Friederike Wilhelmine (gen. Frieda bzw. Frida) geb. Rudolph (1870–1956) geheiratet, in deren Geschäft für Putz- und Modewaren er sich wohl engagierte; entsprechend figuriert er im Sterbeeintrag als „Kaufmann und Musiker“. 1913 zog das Ehepaar nach Offenbach, wo Frieda als „Insassin des Bernardstifts“ (so das Meldeblatt; mutmaßlich in der Funktion einer Erzieherin) tätig war.

Werke — Potpourri Ein Spaziergang durch Frankfurt, aufgeführt während des Frankfurter Komponistenabends Ende Mai 1899; ungedruckt und verschollen

Quellen — KB Pardubitz, Währing und Wien-Rossau; Standesamtsregister Bergen, Frankfurt und Offenbach <> Adressbücher Frankfurt <> Meldeblatt für Frieda Echl (1946); D-DSsa (Best. H3 Offenbach Nr. 120412) <> Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 20. Mai 1899, 4. Apr. 1903 (2. Morgenblatt)

Abbildung: Anzeige der „Monstre-Doppel-Konzerte“ im Frankfurter Hippodrom unter Beteiligung Ferdinand Echls; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 4. Apr. 1903 (2. Morgenblatt, S. 4)


Axel Beer

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