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SCHWAGER, JOHANNES (auch Johann) * Böhl (heute Ortsteil von Böhl-Iggelheim) 9. März 1834 | † Ludwigshafen 6. Mai 1889; Lehrer, Dirigent, Bahnbeamter

Johannes Schwager, Sohn des Böhler Schullehrers Georg Schwager, schloss 1852 seine Ausbildung am Lehrerseminar in Kaiserslautern ab. Er wirkte anschließend als Schulgehilfe an der protestantisch-deutschen Schule in Speyer, wo er 1858 zum wirklichen Lehrer befördert wurde. Bei der pfälzischen Industrieausstellung in Kaiserslautern 1860 trat er als Organist auf. 1862 gehörte er zum Gründungsvorstand des pfälzischen Lehrervereins. 1864 ernannte ihn der Musikverein Ludwigshafen gleichzeitig mit Karl Ludwig Fischer zum Ehrenmitglied. In Speyer scheint er bisweilen den Cäcilienverein dirigiert zu haben, vor allem aber lernte er hier Albert von Jaeger kennen, den Subrektor der Pfalzbahn. Nachdem Jaeger nach Ludwigshafen versetzt worden war, holte er Schwager bis spätestens 1867 nach, dem er eine Beamtenstelle als Eisenbahneinnehmer, später -revisor verschaffte. In Ludwigshafen dirigierte Schwager ab 1871 als Nachfolger von Robert Müller (Mannheim) den Cäcilienverein und nahm im benachbarten Mannheim Kompositionsunterricht bei Vincenz Lachner. Ab 1872 gehörte er ferner dem musikalischen Komitee des Pfälzer Sängerbunds an. Als Hans Michael Schletterer 1875 das 5. Pfälzer Sängerfest in Neustadt leitete, assistierte ihm Schwager bei der Führung der Teilchöre. 1859 schloss Johannes Schwager in Speyer die Ehe mit Wilhelmina Sybilla Landes, der Tochter eines Weinwirts; nach ihrem Tod (1883) heiratete er 1884 Anna Marie Strauch in Heidelberg.

WerkeKompositionen: Abendlied (Hoffmann von Fallersleben) (Mch.) op. 1, Stuttgart: Stürmer [1875]; D-Mbs – 1896 an Rühle in Leipzig <> Deutscher Männertrinkgesang (Mch.) op. 2, ebd. [1875] – 1896 an Rühle in Leipzig <> Trio (Largo) (Org.) (erwähnt in: Pfälzer Zeitung 22. März 1883) <> Im Lande Hukapetapank (Bar., Mch.) op. 5, Mannheim: Sohler [1887] <> Drei Frühlingslieder (Mch.) op. 6, ebd. [1888] <> Schriften: Ein Fürst, in: Feuilleton zum Pfälzischen Kurier 2 (1869), S. 351–352 und 354–356 (über Johann Sebastian Bach) (digital) <> Der deutsche Männergesang, seine Entstehung und Weiterentwicklung. Eine historische Skizze, Kaiserslautern: Tascher 1879; D-SPlb – 4. Aufl. [1880]; D-SPlb <> Pfälzische Musikfeste, in: Pfälzisches Museum 15. Mai und 1. Juni 1886 1886 (digital) <> Bunte Blätter aus der musikalischen Vergangenheit der Pfalz, Ludwigshafen: Baumgartner 1888 (digital)

Quellen — Standesamts-und Zivilstandsregister Ludwigshafen; Zivilstandsregister Speyer <> NZfM 11. Juni 1875; Neue Berliner Musikzeitung 29. Juli 1875; Die neue Sängerhalle 2., 16. Juli 1864; Bayerische Lehrer-Zeitung 1. Okt. 1869; Bayerischer Schulfreund 29. Okt. 1862; Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz 27. Sept. 1852, 9. Sept. 1864; /Pfälzer Zeitung 2. Juni 1864; 10. Aug. 1875; 13. Dez. 1877; 20. Sept. 1881, 18. Aug. 1885, 9. Juni 1886, 18. Okt. 1888, 8. Mai 1889, 10. Aug. 1890; Der Pfälzer 12. Mai 1858; Pfälzischer Kurier 5. Mai 1873; Pfälzische Post 17. Okt. 1873; Neustadter Zeitung 9. Okt. 1860; Zweibrücker Zeitung 31. Okt. 1872; Grünstadter Zeitung 8. Mai 1889 (Nachruf); Schweinfurter Tagblatt 31. März 1880; Wochenblatt für Karlsbad und Umgebung 28. Aug. 1875 <> MMB

Literatur — Wilhelm Jakob Jung, Musikgeschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein vom Jahre 1850 bis heute, Ludwigshafen 1968


Karl Traugott Goldbach

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