schucht

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SCHUCHT (Familie)

(1) Ernst Günther * Stockhausen (heute Ortsteil von Sondershausen) 13. Juni 1844 | † Neukölln (Berlin) 5. Mai 1935; Musiker, Gastwirt

(2) (Friedrich) August * Mainz 4. Febr. 1872 | † Frankfurt/M. 12. Sept. 1934; Sohn von (1), Musiker, Musiklehrer und Chorleiter

(3) (Ernst) Rudolf * Mainz 11. Apr. 1879 | † Frankfurt/M. 9. Jan. 1954; Sohn von (1), Organist, Pädagoge und Komponist


(1) Ernst Günther Schucht, Sohn eines Ackermanns, heiratete als Musiker im Sept. 1871 in Mainz die Schuhmacherstochter Barbara geb. Sachs (* Mainz 23. Aug. 1836) – unter den Trauzeugen befanden sich der Mainzer Musiklehrer und Schwager der Braut Friedrich Kleinstüber (gen. Stährfeldt) und der Musiker Wilhelm →Hackebeil. In den folgenden Jahren war Schucht Orchestermitglied in Mainz. Gegen 1881 siedelte die Familie nach Frankfurt/M. über, wo er als Hornist im Theaterorchester bis 1898/99 eine Anstellung fand. Nach seiner Scheidung im Juni 1893 schloss er im Oktober desselben Jahres die Ehe mit der Witwe Clara Antonie Wilhelmine Borcke geb. Cronberg (* 1852), Trauzeuge war diesmal Carl Preusse, bei dem sein Sohn Rudolf (3) studierte. Das letzte Jahrzehnt im Berufsleben verbrachte Schucht als Wirt der Gaststätte „Zum Neuen Theater“; 1911 siedelte er nach Berlin über.

Neben den genannten Söhnen ging aus Schuchts erster Ehe auch die Tochter Caroline Elisabethe (* Mainz 14. Dez. 1873) hervor, die 1898 in Frankfurt den Musiker Johannes Held (* Groß-Zimmern 13. Jan. 1873) heiratete.


(2) August Schucht war seit den 1890er Jahren in Frankfurt/M. als Musiker und Musiklehrer tätig. 1901 heiratete er in Alt-Ruppin die Zimmermannstochter Anna Wilhelmine Florentine geb. Fabian (* 1878) und lebte anschließend mit ihr in Frankfurt sowie einige Jahre in (Mörfelden-) Walldorf. 1909 erhielt Schucht eine Stelle als Ballettrepetitor am Frankfurter Opernhaus, die er bis 1926 innehatte. Daneben leitete er von 1906 bis 1919 den Bockenheimer Gesangverein Kolophonium, spielte mindestens 1918 im Feldgrauen Streichquartett des Inf.-Rgts. Nr. 81 als zweiter Violinist (gemeinsam mit Willy Bufé, Willy Post und Hugo Schlemüller) und wirkte gelegentlich bei Konzerten als Pianist bzw. Violinist mit.

WerkeAm Spinnrad (Mch.) op. 10, Igstadt-Wiesbaden: Cezanne [gegen 1910]; D-B


(3) Rudolf Schucht ließ sich zunächst von 1894 bis 1899 bei Carl Preusse am Hoch’schen Konservatorium im Hornspiel ausbilden, muss aber auch Klavier- bzw. Orgelunterricht erhalten haben, da er später als Organist tätig war – seit etwa 1908 (bis mind. 1930) an der Haupt-Synagoge und seit 1913 (bis 1950) zudem an der Weißfrauenkirche. Während des ersten Weltkrieges wurde Schucht zwar eingezogen, konnte aber seinen Diensten in Teilen nachkommen, da er der dortigen Garnison angehörte. Darüber hinaus lehrte er mindestens von 1916 bis 1919 am Brüder-Post-Konservatorium (Kl., Theorie, Kontrapunkt). Aus Schuchts 1907 geschlossenen Ehe mit der Fabrikantentochter Johannette Dorothea geb. Schäfer (* 1886) gingen drei Kinder hervor – der Sohn Rudolf (1910–2004) erreichte als Graphiker einige Bekanntheit.

WerkeMaienglöckchen („Maienglöcklein läuten wieder“; Mch.), Igstadt-Wiesbaden: Cezanne [1910]; D-B <> Schöne Tage sind gewesen (Mch.), Frankfurt: Baselt [1913]; D-B <> Stromfahrt („Mit dem Wind den Wellen“) (Mch.), ebd. [1912]; D-B <> Wenn zwei sich gut sind („Kein Graben so breit“; Mch.), Igstadt-Wiesbaden: Cezanne [1910]; D-B <> Wiegenlied („Rote Rosen, weisse Nelken“ (Mch.), Mainz: Ebling; D-B


Quellen und Referenzwerke (zu (1)–(3)) — Standesamtsregister Mainz, Frankfurt, Berlin <> Adressbücher Mainz, Frankfurt, Berlin <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums <> Frankfurter Theater-Almanache <> Personalakte Rudolf Schucht (S2/1.515) und Schulamtsakte des Brüder-Post-Konservatoriums (1.440/P 12) in D-Fsa <> diverse Nennungen (insb. von (3)) in der Frankfurter Presse <> MMB <> Art. Schucht, Rudolf (Ernst), in MüllerDML


Kristina Krämer

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