schoch


SCHOCH, JOHANNES (nicht Julius) * Pfäffikon (Zürich) 8. Febr. 1823 | † Frankfurt/M. 6. Nov. 1900; Pianist, Klavierlehrer

Der aus der Schweiz gebürtige Kaufmannssohn Schoch gab 1845 als Pianist sein öffentliches Debüt in Frankfurt/M., wo er spätestens seit dieser Zeit lebte. Erst nach seiner Heirat mit der Bankierstochter Sara Bertha de Neufville (* Frankfurt/M. 31. Jan. 1826 | † ebd. 6. Dez. 1909) im Jahr 1851 wurde er jedoch in die Bürgerschaft aufgenommen. Bis um die Mitte der 1850er Jahre trat Schoch u. a. bei mehreren Konzerten des Museums, des Philharmonischen Vereins und des Instrumental-Musik-Vereins sowie bei Matineen von Eduard Eliason und Christian Siedentopf als Pianist auf. Dabei spielte er zumeist Werke Chopins und Mendelssohns. Nachdem Schoch seine öffentlichen Darbietungen eingestellt hatte, schrieb ein Korrespondent der Deutschen Musik-Zeitung (7. Juli 1862): „Wen haben wir denn in Frankfurt, seit J. Schoch sich zurückgezogen, der auf den Namen eines Clavier-Virtuosen nur irgendwelchen gegründeten Anspruch hätte, außer [Heinrich] Henkel und [August] Buhl?“. In späteren Jahren konzentrierte sich Schoch auf das Erteilen von Musik- bzw. Klavierunterricht, wobei Ernst Deurer (1846–1912), Carl Fälten, Adolf Pfeiffer (1837–1902), John Wheeler Tufts (1825–1908), Otto Wachsmann und Paul →Zilcher zu seinen Schülern zählten. Zudem war er längere Zeit Vorstandsmitglied (mind. 1858–1866) und Bibliothekar (mind. 1872–1898) der Museums-Gesellschaft sowie Ältester in der französisch-reformierten Kirche in Frankfurt. Daniel Georg Becker widmete Schoch seinen Premier grand Galop op. 9. Es bestand keine nähere Verwandtschaft zum Stuttgarter Hofmusikus und Musiklehrer Anton Schoch (1843–1911).

Werke — Etüde (Kl.), aufgeführt bei Konzerten in Frankfurt (1846) und Zürich (1850); ungedruckt und verschollen <> Bearbeitungen: Joachim Raff, Concert c-Moll op. 185 (Kl., Kl.-Begl.), Leipzig: Siegel [1876]; D-B (digital), US-R (digital) <> Ders., Suite op. 200 (Kl., Kl.-Begl. 4ms), ebd. [1883]; D-B, US-R (digital)

Quellen und Referenzwerke — KB Frankfurt <> Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Didaskalia 25. Juni 1845, 3. Juli 1845, 23. Juli 1845, 13. Jan. 1846, 21. Jan. 1846, 11. Jan. 1848, 24. Apr. 1849, 9. Okt. 1849, 25. Jan. 1850, 31. Jan. 1850, 28. Febr. 1850, 26. Juli 1850, 31. Juli 1850, 25. Okt. 1850, 29. Nov. 1850, 27. Nov. 1851, 11. März 1852, 18. Sept. 1852, 24. Febr. 1853, 19. Okt. 1867, 6. März 1869, 23. März 1876; Neue Züricher Zeitung 1. Sept. 1845, 4. Sept. 1850; Frankfurter Gemeinnützige Chronik Nr. 4 (Febr.) 1848; Neue Berliner Musikzeitung 2. Mai 1849, 8. Mai 1850; Signale für die musikalische Welt Nr. 40 (Okt.) 1850; NZfM 9. Apr. 1852, 26. Nov. 1852, 20. Jan. 1854; Frankfurter Konversationsblatt 17. Nov. 1852; Deutsche Musik-Zeitung 7. Juli 1862; AmZ 27. Mai 1868 <> MMB

Abbildung: Johannes Schoch, Fotographie (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)


Kristina Krämer

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