panny

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


PANNY, JOSEPH get. Köllmitzberg (Niederösterreich) 23. Okt. 1794 | † Mainz 7. Sept. 1838; Violinist und Komponist

Nach seiner Ausbildung als Schullehrer – hiermit folgte er dem Beispiel seines Vaters – hielt sich Panny seit 1814 überwiegend in Wien auf und wurde Schüler Josef Leopold Eyblers. 1828 brach er mit Paganini zu einer Kunstreise auf, die er alsbald allein weiterführte und auf der er u. a. über München, Augsburg und Stuttgart im Mai 1829 nach Mainz gelangte, wo er sich etwa ein Jahr lang aufhielt. Anschließend setzte er die Reise fort, ließ sich als Orchesterleiter kurzzeitig (1831/32) in Christiania (Oslo) und als Musiklehrer in Wasserburg (Wasserbourg) im Elsass (1834) nieder, bevor er 1835 nach Mainz zurückkehrte und dort eine „Musikbildungsanstalt“ (Sterbeeintrag) gründete. In Mainz hatte er bereits 1829 „in Verbindung der Inhaber der hiesigen großen Instrumenten- und Musikalien-Handlung, Herren Gebrüder Schott“ die „musikalischen Dilettanten und Kunstfreunde durch seine Compositionen in angenehm lebendige Bewegung“ gesetzt, was den Wunsch nährte, Panny möge ein „Institut für den Kunstgesang gründen“ (Didaskalia 6. Juli 1829). Ein Konzert in den Räumlichkeiten Schotts am 13. Juli des Jahres mit einem Aufgebot von ca. 80 Sängerinnen und Sängern sowie zahlreichen Instrumentalisten wurde, auch aufgrund der offensichtlich charismatischen Persönlichkeit Pannys und seiner wirkungsvollen Kompositionen, ein so großer Erfolg, dass es schließlich (1831) zur Gründung der Mainzer Liedertafel kam – dies allerdings ohne Beteiligung Pannys, der eine diesbezügliche Bindung nicht einzugehen gedachte (gleichwohl Ehrenmitglied wurde), aber wiederum unter tatkräftiger Mitwirkung des Hauses →Schott. In diesem Zusammenhang ist es nicht ohne Belang, dass Johann Joseph Schott es war, der Pannys Tod bei der zuständigen Behörde anzeigte. – Zu den Mainzer Schülern des Komponisten zählt Peter →Cornelius. Bernhard Schädel widmete Panny seinen Irländischen Gesang (s. Abb. im Art. Schädel).

Werke (nur die bei Schott erschienenen; vollständiges Verzeichnis in MMM1) — Der Rhein (4st. Mch., Orch./Militärorch./Kl., auch für Sst., Kl.- und Git.-Begl.) op. 25 [1829] („den kunstliebenden Mainzern achtungsvoll zugeeignet“); D-Mbs (digital) <> Krieger-Lied (Mch., Solost., Orch./Militärorch./Kl.) op. 26 [1829/30]; D-Mbs (digital) <> Scène suisse. Concertino pour le Violoncelle entremelé de thêmes originaux de l’opéra Guillaume Tell (Vc., Orch./Strq./Kl.) op. 27 [1830], D-Bhm, D-Mbs (digital) – Bearb. (Ob., Orch./Strq./Kl.) von Anton Foreit (s. d.) <> Sonate (Violon sur la 4me Corde, Orch./Kl.) op. 28 [1830]; D-Mbs (digital) – Bearb. (Klar., Kl.) von Anton Foreit (s. d.) <> Der junge Fischer. Russisches Nationallied (Sst. mit Orch./Kl.) op. 29 [1831]; D-KA (digital), D-Mbs <> Fischerlied (T, 4st. Chor, Orch./Kl.) op. 30 (1831); D-Mbs (digital) <> 6 Lieder (4 Mst., Kl.) op. 31 [1832]; GB-Lbl <> Der Herbst am Rhein (Mch./gem. Chor, Orch./Kl.) op. 32 [1832]; D-Mbs (digital) – Bearb. als Favorit Walzer (Kl.) [1833]; D-Mbs (digital, s. Abb.) <> Cavatine (T, Orch./Strq./Kl.) op. 33 (1832); D-Mbs (digital) <> Wikingerbalk (Des Seemanns Gesetze) (T, Orch./Kl.) op. 34 (1832); D-KWbeer (KlA., s. Abb.), D-Mbs (Orch.-Fassung; digital) <> Stey’rische Original-Alpenlieder variirt nach volksthümlichen Gesangsweisen (Sst., Fch., Orch./Kl.) op. 35 [1833]; D-Mbs (digital) <> Nordisches Fischerlied (Sst., Mch., Orch./Kl.) op. 36 [1833]; D-Mbs (digital) <> Tafellied (Mch., Orch./Strq./Kl.) op. 37 [1833]; D-Mbs (digital) – Bearb. (Sst., Git.) von Anton Foreit (s. d.) <> Fest-Hymnus (Mch., Pos., B. ad lib.) op. 38 [1837]; D-F, D-Mbs (digital) <> Sechs Lieder (4 Mst.) op. 39 [1838]; D-Mbs (digital)

Quellen — KB Köllmitzberg, Zivilstandsregister Mainz <> AmZ (s. Reg.); Didaskalia (Frankfurt) 6. Juli 1829, 22. Juli 1829, 29. Apr. 1830 und passim; Fränkischer Merkur 14. Sept. 1838 (Nekrolog nach Didaskalia); zahlreiche weitere Notizen in der regionalen und überregionalen Presse <> Brief an Schott, Prag 6. Okt. 1828; D-B (digital), Briefe (u.a. an Gombart & co.); s. Kalliope <> Peter Cornelius. Briefe und Tagebücher, Erster Band, hrsg. von Günter Wagner, Mainz etc. 2015 (BzmM Bd. 44)

Literatur — Ekard Stark, Art. Panny, in: MMM1 (dort Werkverzeichnis sowie weitere Quellen- und Literaturangaben)


Axel Beer

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
  • panny.1591578027.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2020/06/08 03:00
  • von sr
  • angelegt 2019/08/06 21:09