nold


(1) (Wilhelm) Eduard * Darmstadt 17. Nov. 1851 | † Frankfurt/M. 8. Juni 1925; Klaviermacher und -händler

(2) Emil * Frankfurt/M. 30. Mai 1878 | † ebd. 4. Febr. 1943; Sohn von (1), Klavierhändler


Über die Ausbildung Eduard Nolds (1), Sohn eines Darmstädter Schuhmachers, ist nichts Näheres bekannt. Es ist durchaus denkbar, dass er als Schüler seines Taufpate Wilhelm Eduard Kühnst (ca. 1838–1901) oder dessen Vater Gottlieb K., beides Pianofortefabrikanten in Darmstadt, das Handwerk erlernt haben könnte. 1876 heiratete Nold die Büglerin Jacobine Christine geb. Schliessmann (1852–1902); seitdem lässt er sich als Klaviermacher (wie auch -stimmer und -reparateur) in Frankfurt/M. nachweisen. Nach ihrem Tod ehelichte er 1915 Johanna Habbicht geb. Hess (1854–1929).

Seit etwa 1900/01 führte Nold eine Pianofortehandlung in der Senckenbergstraße 3, in die sein Sohn Emil (2) wenig später als Mitinhaber einstieg, woraufhin sie als Ed. Nold & Sohn firmierten. 1907 zog das Geschäft, das inzwischen auch eine Instrumentenleihanstalt umfasste, in die Stiftstraße 29–33 (ab 1913 Hausnr. 39; ab 1932 Nr. 41) um. Zu den dort vertretenen Firmen gehörten Schiedmayer, Steinway & Sons (seit 1913), Kaps, Rachals und Rönisch. Anlässlich des 35jährigen Bestehens publizierte die Firma 1911 einen Katalog, der neben Kunstdrucken von Instrumenten auch „eine äußere Ansicht des Nold’schen Geschäftshauses, und auf den folgenden Seiten die Innenansichten von 3 Sälen (Saal I für Pianinos, II für Flügel- und Schiedmayer-Pianos, III für Harmoniums)“ enthalten haben soll (Zeitschrift für Instrumentenbau 21. Okt. 1911). 1913 erfolgte die Umbenennung in Pianohaus Ed. Nold & Sohn. Im selben Jahr wurde Eduard Nold zum Schriftführer der Frankfurter Ortsgruppe des Verbandes deutscher Klavierhändler ernannt (neben Eduard →Schaaf und C. A. André als Vorsitzenden). Während des Ersten Weltkriegs diente Emil Nold als Landwehrmann. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1925 wurde er alleiniger Inhaber, behielt allerdings den Firmennamen bei, und erteilte 1926 Prokura an den Kaufmann Hans Niederste-Schee (* Elberfeld 1. März 1880; erloschen 1932) sowie 1827 an Siegfried Witzig (* Naundorf (heute zu Lauchhammer) 28. Juli 1905; dto. um 1936). In die 1920er Jahre fielen räumliche und inhaltliche Erweiterungen – so bezog das Pianohaus Nold 1928 zusätzlich einen großen Eckladen im selben Gebäude, erweiterte das Geschäft um „Sprechmaschinen“ und gliederte 1929 eine Konzertagentur namens Nold & Walther (gem. mit Detmar Walther) an. Letztere ist bis 1932 im Adressbuch gelistet. 1933 folgte ein Umzug von der Stiftstraße in die Goethestraße 27, wo sich die Firma bis 1943 nachweisen lässt. Wer sie nach dem Tod Emil Nolds weiterführte, ist noch zu klären. Die Adressbücher verzeichnen das Geschäft bis 1954 unter den Adressen Roßmarkt 23 (1949), Koselstraße 26 (1951/52) und Koselstraße 9 (1954). Zu den Veranstaltungen, bei denen Leihinstrumente aus dem Lager Nolds herangezogen wurden, gehören u. a. Konzerte des Hoch’schen Konservatoriums, die Blüthner-Konzerte 1938 und das Internationale Musikfest in Frankfurt 1939.

Bei Emil Nold handelt es sich mutmaßlich um jenen, der 1935 bis 1936 Leiter der Zelle 8 der NSDAP-Ortsgruppe Dornbusch war. Er war mit der Graveurstochter Luise Mathilde Elsa geb. Schulz (1885–1948) verheiratet. Eine direkte Verwandtschaft zur Ehefrau Rudolf Mössmers und gebürtigen Darmstädterin, Johanna Maria Elisabeth geb. Nold (1874–1943), lässt sich nicht nachweisen.

Quellen — KB Darmstadt (ev.), Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Akten in D-Fsa (Best. S3, Sign. 5.684; Best. W3-S Sign. 121; Best. W4 Sign. 677; Magistratsakten Sign. 2.122 Az 4640/21 Bd. 1; Best. V11 (NSDAP-Ortsgruppe Dornbusch Zelle 08)) <> Korrespondenz mit Ulrich Rück (1935–39) in D-Ngm, s. Kalliope <> Frankfurter Musik- u. Theater-Zeitung 18. Jan. 1907, 10. Mai 1907, 15. Apr. 1908; Frankfurter Leben 27. Jan. 1907, 26. Apr. 1908 ; Zeitschrift für Instrumentenbau 11. Apr. 1907, 11. Mai 1907, 11. März 1911, 21. Okt. 1911, 21. März 1913, 11. Apr. 1913, 21. Apr. 1913, 21. Mai 1913, 11. Nov. 1913, 1. Nov. 1914, 1. Aug. 1926, 1. Febr. 1927, 1. Okt. 1928, 15. Apr. 1929, 15. Juli 1932, 1. Juli 1933; Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt 3. Dez. 1916, 21. Nov. 1915, 20. Okt. 1918, 27. Okt. 1918, 3. Nov. 1918; Neueste Zeitung (Frankfurt/M.) 15./16. Okt. 1938, 17./18. Dez. 1938, 13. Juni 1939, 15./16. März 1941, 22./23. März 1941

Abbildung 1: Anzeige Nolds, in: Frankfurter Leben 26. Apr. 1908

Abbildung 2: Reklamemarke Ed. Nold & Sohn, Stiftstraße 39 [ca. 1913–31]; D-BABHkrämer


Kristina Krämer

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