lenzewski


LENZEWSKI, (MAX) GUSTAV (GEORG) * (Berlin-)Charlottenburg 16. Sept. 1896 | † Frankfurt/M. 12. Dez. 1988; Geiger, Musikpädagoge, Komponist

Lenzewski war Sohn des promovierten Musikforschers Gustav Lenzewski (1857–1928; Die Hohenzollern in der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts, Berlin-Lichterfelde 1926). Er erhielt von diesem bis zum Studium an der Berliner Musikhochschule seine Ausbildung im Violin- und Klavierspiel. Seiner Karriere als Konzertmeister in Berlin folgten weitere Anstellungen in Königsberg, Nürnberg und schließlich Frankfurt/M. Dort gründete er 1923 zusammen mit Karl Caner, Elisabeth Kramer-Büche und Alexander Molzahn das Lenzewski-Quartett. Sie spielten deutsche Ur- und Erstaufführungen von Werken von Béla Bartók, Boris Blacher, Claude Debussy, Wolfgang Fortner, Kurt →Hessenberg, Bernhard Sekles und Igor Strawinsky. Seit 1933 war er Lehrer, seit 1953 Professor für Violine und Kammermusik am Hoch’schen Konservatorium, der späteren Staatlichen Hochschule für Musik (Emeritierung 1961). Von 1954 bis 1958 war er gemeinsam mit seinen Kollegen Helmut →Walcha und Erich Flinsch Mitglied des Hochschuldirektoriums. Darüber hinaus leitete er das 1960 gegründete Studio für Neue Musik. Für sein unermüdliches Engagement für die zeitgenössische Musik wurde ihm 1962 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Die aus seinem Nachlass gebildete Lenzewski-Stiftung wurde 2016 in die neu gegründete Stiftung für die HfMDK überführt.

Werke — a) Kompositionen: Klang und Rhythmus. Impressionen und Studien für das Zusammenspiel (Vl., Kl.) mit Vorwort; Mainz: Schott [1943] <> Kleine Sonate für Klavier (1946/47), Ms. (Abb. bei Schaefer 1981) <> Musik für Violine solo (1951), Mainz: Schott 1964 <> Divertimento. 8 kleine Stücke für Streicher, ebd. 1966 <> Sonate (Vl., Kl., 1950), ebd. 1969 <> „ein in Vorbereitung befindliches Violinkonzert“ (Schaefer 1981) <> b) Herausgaben: Sonatinen und Stücke (Vl., Kl.), Mainz: Schott [1938] <> Tanz- und Spielstücke des 16.–18. Jahrhunderts (Vl., Kl.), ebd. [1943] <> außerdem Werke von Bach, Mozart, Pepusch, Vivaldi, Biber bei verschiedenen Verlagen <> c) Schriften: Ratgeber für die Leitung eines Streich-Orchesters, Köln: Gerig, 1959 – Wiesbaden: Breitkopf & Härtel [1984?] <> Beiträge in Musik im Unterricht, Melos und NZfM

Quellen — Akte (mit Konzertprogrammen 1941 bis 1951) zum Lenzewski-Quartett in D-Fsa (S1-428 Nr. 7) <> Nachlass in D-Fh (s. Kalliope)

Literatur — MGG1 <> Gottfried Schweizer, Zum 65. Geburtstag von Professor Gustav Lenzewski in: Musik im Unterricht 52 (1961), S. 279–280 <> Cahn 1979 <> Schaefer 1981 <> Sabine Hock, Art. Lenzewski, Gustav, in: Frankfurter Personenlexikon online <> Lenzewski-Stiftungspreis der HfMdK

Abbildung 1: Lenzewski-Quartett (Digitalisat aus D-F, Sammlung Manskopf) – von links: Gustav Lenzewski, Karl Caner, Alexander Molzahn, Elisabeth Kramer-Büche

Abbildung 2: Besitzvermerk von Gustav Lenzewski; D-BUDbierwisch


Martin Bierwisch

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  • angelegt 2023/02/20 14:11