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LANGLOTZ, JOHANN GEORG * Melborn bei Eisenach (?) um 1694 | begr. Speyer 27. Apr. 1739; Lehrer, Musikdirektor

Der Sohn des Melborner Schuldieners Heinrich Langlotz heiratete im Juli 1721 in Eisenach die Trompeterstochter Maria Barbara Hasert, die ihn (wie auch ihre verwitwete Mutter) im Folgenden als Notenkopistin unterstützte. 1722 trat er die Stelle als Präzeptor und Musikdirektor am evangelischen Ratsgymnasium in Speyer an. Langlotz trug vor allem in seinen frühen Amtsjahren mit eigenen Kompositionen zum Musikleben der Stadt bei; 1726 setzte er beim Rat den Ankauf von Aufführungsmaterial für Werke Georg Philipp Telemanns durch, damit die so eingesparte Zeit beim Komponieren ihm ermögliche, sich wieder stärker seinen Aufgaben als Lehrer zu widmen. Johann Georg Langlotz ist nicht zu verwechseln mit dem bei Brück erwähnten gleichnamigen und vermutlich mit ihm verwandten, 1751 verstorbenen Organisten der Marktkirche St. Bonifatius in Bad Langensalza.

Werke — Sämtlich nicht überliefert; ein von Langlotz’ Stellennachfolger Johann Christoph Braun 1740 erstelltes Specificat derer vorräthigen Langlotzisch. Musicalien (Stadtarchiv Speyer, Best. 1 A 472) führt für die Jahre 1722–1726, 1728, 1730, 1732 fast vollständige Jahrgänge Kirchenmusik an, wobei Angaben über deren Umfang fehlen. Für 1727 ist „nur allein eine gantze Passion da“; ebenso nennt das Verzeichnis für die Jahre 1733, 1734, 1736 und 1739 nur Kompositionen für einzelne Sonntage des Kirchenjahres. <> Weiterhin von Braun genannt: 14 „Leichen-Stück“, 2 „Hochzeits-Stück“, 1 „Reformationstagsstück“, 5 „Lateinische Stücke“ <> Musik zu einem Schuldrama Davids Sieg wieder [sic!] Goliath (1723) <> 3 Stücke für das Friedensfest 31. Jan. (1724, 1725 und 1726) <> Stücke zur Ratswahl und zur Einweihung des Rathauses (1726)

Quellen — KB Eisenach, Melborn, Speyer <> Ratsakten; Stadtarchiv Speyer

Literatur — Georg Biundo, Die evangelischen Geistlichen der Pfalz seit der Reformation (Pfälzisches Pfarrerbuch), Neustadt an der Aisch 1968, S. 261 <> Finkel 1973, S. 208, 213, 236, 237 und 245 <> Helga Brück, Johann Wilhelm und Sophie Hässler. Eine Erfurter Musikerfamilie, Erfurt 2003, S. 13


Karl Traugott Goldbach

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  • Zuletzt geändert: 2023/03/22 18:04
  • von ab
  • angelegt 2023/03/04 21:00