HEUSER, JOHANN HEINRICH * Neuwied 7. Juni 1802 | † ebd. 17. Mai 1869; Verleger

Der gelernte Buchbinder und spätere Kaufmann Johann Heinrich Heuser, Sohn eines Neuwieder Chirurgen und seit 1829 mit einer Schlosserstochter aus Hachenburg verheiratet, eröffnete im Januar 1843 in Neuwied eine Verlagsbuchhandlung, in der er seit 1853 auch Musikalien herausbrachte. 1863 erfolgte die Trennung von Sortiment (Heusersche Buch-, Kunst- , Musikalien- und Schreibwarenhandlung) und Verlag (mit Buchdruckerei), die auf die Söhne Herbert (* 5. Febr. 1833 | † 1892) und Ludwig (Louis; * 25. Juni 1836 | † 1904) übergingen; Louis Heuser richtete 1873 eine Dependance in Leipzig ein. Nach dem Tod Herbert Heusers wurde das Sortiment von Alfred Stöphasius aus Leipzig und John Meinecke (* Hamburg 15. Nov. 1866 | † Neuwied 30. Aug. 1946) erworben (J. H. Heuser’sche Buchhandlung (Meinecke &Stöphasius); letzterer schied um 1900 aus), während die Witwe Louis Heusers 1904 den Verlag übernahm; die Buchdruckerei bestand bis 1950. Im Verlag Heuser erschienen zwischen 1853 und 1915 mehr als 100 Musikdrucke, darunter pädagogische Werke, Vokal- und Klaviermusik. Unter den Komponisten der Region sind Karl Becker, Gustav Flügel, Karl Wilhelm Steinhausen und Maximilian Wolff.

Quellen — KB (luth.) Hachenburg und Neuwied <> freundliche Mitteilungen von Herrn Bernd Breidenbach, Landesarchiv Koblenz, Außenstelle Rommersdorf im Stadtarchiv Neuwied <> Adressbücher Neuwied <> Fürstlich Neuwiedisches Regierungs-Blatt 23. Mai 1835, 7. Febr. 1838 und passim; Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 14. Febr. 1843, 26. Mai 1843, 1. Aug. 1843, 19. Jan. 1864, 4. Febr. 1918 und passim; Neuwiedische Nachrichten 20. Jan. 1852 und passim <> MMB

Abbildung: Titel zum 4. Heft der Heuserschen Reihe Deutscher Männer-Chor, hrsg. von Karl Becker; D-Kbeer (spätere Aufl., nicht vor 1901)

Axel Beer