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GOTTHOLD, AUGUST (FRIEDRICH WILHELM) * Kaiserslautern 10. Juni 1858 | † ebd. 7. Apr. 1899; Verleger

Im Oktober 1881 übernahm August Gotthold von seinem Vater Carl die 1817 gegründete Buch-, Kunst-, Musikalien- und Schreibwarenhandlung in Kaiserslautern. Als Verleger konzentrierte er sich insbesondere auf Literatur zur Regionalgeschichte und Naturkunde, auf Mundartdichtung und Periodika. Außerdem veröffentlichte er in den Jahren 1882 bis 1891 rund 20 Musikdrucke (überwiegend Kompositionen von Rudolf Drumm), die er bei auswärtigen lithographischen Betrieben, vor allem in Leipzig, herstellen ließ. Nach seinem Tod führte seine Witwe Helene geb. Apfel den Betrieb bis mindestens 1914 weiter. Gottholds antisemitische Haltung zeigte sich mehrfach in Form menschenverachtender Broschüren und Flugblätter („Kauft nicht bei Juden“), die er nicht nur produzierte, sondern auch eigenhändig verbreitete; 1894 brachte ihm dies eine vom Kaiserslauterner Schöffengericht verhängte Geldstrafe in Höhe von 100 Mark ein.

Quellen — KB Kaiserslautern <> Geschäftsrundschreiben 1. Okt. 1881 <> Die Heimath. Pfälzisches Sonntagsblatt, Kaiserslautern: Gotthold 1884–1887 passim (u. a. Musikalienanzeigen) <> Allgemeine Zeitung des Judenthums (Berlin) 21. Juni 1887, 12. Okt. 1894 <> Adressbuch des deutschen Buchhandels 1914 <> MMB

Abbildung: Rudolph Drumm, Heimath-Klänge aus der Pfalz, 3 Lieder (Sst., Kl. bzw. 4st. Mch.) op. 54, Kaiserslautern: Gotthold [1886], siehe dilibri Rheinland-Pfalz (www.dilibri.de), Vorlage in D-SPlb [Mus. 16466] (Digitalisat)


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2022/05/20 00:37
  • von kk
  • angelegt 2021/03/16 19:25