VON GHIEL (auch GIEHL, eigentl. VON GHIELEN), FRANZ THEODOR get. Mainz 15. März 1764 | † nicht vor 1821; Militärhauptmann, Komponist

Franz Theodor von Ghiel, über dessen familiären Hintergrund bislang nichts bekannt ist, folgte einer militärischen Laufbahn. In den 1790er Jahren lässt er sich anhand von Familienereignissen in Mainz nachweisen – als Leutnant (1789), Unterhauptmann (1791) und Oberleutnant des oberrheinischen Kreises (1797). Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria Sofia geb. von Spies († Mainz 27. März 1797) heiratete er ein weiteres Mal – Anna Catharina Elisabetha geb. Reitz († Eltville 8. Apr. 1811) – und übersiedelte mit seiner Familie offenbar nach Eltville. Von dort trat er mit dem Verlag Schott in Kontakt, der 1810/11 zwei Werke von ihm veröffentlichte. Die Sonate Concertante widmete er als „Premier Lieutenant“ dem Ranghöheren Franz Sigmund Freiherr von Zweyer (1761–1836), der zu dieser Zeit General en Chef der Garnison in Frankfurt/M. war. 1814 wurde Ghiel zum „Oberlieutenant bei der Reserve-Compagnie des Bataillons Eltville“ ernannt und zum Jahresende infolge von Umstrukturierungen zum dortigen Reserve-Compagnie Chef. 1816 folgte für den inzwischen zum Chef der Eltviller Compagnie aufgerückten Ghiel die Ernennung zum Hauptmann und schließlich 1821 die Pensionierung.

Werke — Andantino (Kl. 4ms), Mainz: Schott [1810]; DK-Kv, NL-DHnmi <> Sonate Concertante „Monsieur le Baron de Zweyer“ gewidmet (Kl. 4ms, 2 Vl., 2 Hr., B.), ebd. [ca. 1811]; D-Mbs s. RISM G 1777

Quellen — Kirchenindexkarten Mainz, KB Eltville <> Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau 26. März 1814, 3. Dez. 1814, 18. Jan. 1817, 13. März 1821 <> Briefe von Schott an Ghiel, 23. Okt. und 10. Nov. 1811; D-MZsch (Kopierbuch 4) <> Akten, mutmaßl. seine Pension betreffend, in D-WIhha (Best. 202 Nr. 703; Best. 210 Nr. 3021) <> EitnerQ

Kristina Krämer