embach


(1) Joseph Petrus fl. 1718; Orgelbauer

(2) Johann Caspar Geburtsdaten unbekannt | † 1792 oder 1793; Sohn von (1), Lehrer und Orgelbauer

(3) Niclas Geburtsdaten unbekannt | † nach 1749; Sohn von (1), Lehrer und Organist

(4) Konrad Geburtsdaten unbekannt | † nach 1784; Sohn von (1), Lehrer und Organist

(5) Nicolaus Anton * Neudorf 9. Mai 1755 | † Rauenthal 23. Jan. 1834; Sohn von (2), Orgelbauer

(6) Johann Petrus * Neudorf 1757 | † Rauenthal 26. Dez. 1811; Sohn von (2), Orgelbauer

(7) Conrad * Rauenthal 24. Jan. 1800 | † Ort und Datum unbekannt; Sohn von (3), Orgelbauer

(8) Caspar * Rauenthal 4. Dez. 1803 | † ebd. 20. Sept. 1852; Sohn von (5), Orgelbauer

(9) Philipp Nikolaus * Rauenthal 30. Okt. 1785 | † Weisenau 21. Jan. 1845; Sohn von (6), Orgelbauer

(10) Adam Joseph * Rauenthal 12. Jan. 1790 | † Weisenau 15. Okt. 1863; Sohn von (6), Orgelbauer

(11) Carl Mat[t]hias * Rauenthal 6. Juni 1797 | † Frauenstein 29. Okt. 1865; Sohn von (6), Orgelbauer

(12) Philipp Adam * Rauenthal 2. Juni 1837 | † nach 1905; Sohn von (8), Orgelbauer

(13) Martin Lebensdaten unbekannt; Sohn von (11), Orgelbauer

(14) Adam Nikolaus * Mainz 30. März 1870 | † ebd. 3. Febr. 1923; Sohn von (12), Orgelbauer

Bereits für 1595 ist in der Stadt- und Schlosskirche Hachenburg eine Orgel des Orgelbauers Christoph Embach nachweisbar; ein aus Bretzenheim zugezogener Johann Jakob Embach heiratete am 7. Jan. 1700 in der Rauenthaler Pfarrkirche.


(1)


Joseph Petrus Embach renovierte laut Inschrift 1718 die Orgel in Ravengiersburg (Hunsrück) und ist 1746 bei der Stimmung der Orgel in Wellmich bei St. Goarshausen nachweisbar.

(2)–(4)


Johann Caspar Embach (2) ist als Lehrer in den 1740er Jahren in Sobernheim, 1755–57 in Neudorf (bei Martinsthal), 1758–61 in Büdesheim, 1765 in Gemünden und 1777 in Hallgarten nachweisbar. Als Nebentätigkeit führte er Orgelreparaturen und Stimmungen zwischen 1747 und 1774 (so in Hattenheim 1767, Eibingen 1769, Kiedrich 1771, Eltville 1771 und 1775, Ober-Ingelheim, St. Michael 1767 und 1776, Bingen, St. Martin 1776 und 1785, Hallgarten, Mariä Himmelfahrt 1777 sowie Nastätten 1769) aus. Sein Bruder Niclas (3) Embach war als Lehrer und Organist zunächst in Bleidenstadt und 1732–36 in Mombach tätig und ist ab 1747 als Bürger von Rüdesheim nachweisbar; er diente 1749 als Orgelsachverständiger beim Neubau der Orgel von Johann Christian Köhler an St. Georg in Limburg. Konrad (4) Embach ist als „Praeceptor“ und Organist 1750 in Rüdesheim nachweisbar und beklagte sich noch 1785 über die teure Refektion der Musikanten.

(5)–(6)


Die Brüder Nicolaus (5) und Johann Peter (6) Embach arbeiteten gemeinsam zunächst in der Orgelwerkstatt ihres Vaters in Hallgarten, gegründet 1777, dann in Rauenthal, wo Johann Peter 1785, Nicolaus 1793 als Bürger aufgenommen wurden. Sie sind – als „Orgelmacher Embach“ – bei Reparaturen und Stimmungen u. a. in Budenheim 1776 und 1790, Eddersheim ab 1780, Hechtsheim 1781–82, Finthen 1781–93, Hofheim ab 1784, Oberjosbach 1787, Gabsheim 1790–1817, Niederwalluf 1792–94, Rauenthal 1793, Algesheim, Medenbach und Wallau 1803, Grävenwiesbach, Naurod und Reichenbach 1804, Neuenhain 1812 (Lieferung einer Gebrauchtorgel), Caub (ev.) 1815, Weilbach 1817, Runkel 1818, Oberflörsheim 1819, Mörstadt 1822 und Winkel 1823 nachweisbar. Neben dem gemeinsamen Orgelbaubetrieb betrieben die Brüder auch eine Landwirtschaft und Weinbau. Peter Embach arbeitete in Gau-Algesheim 1802 sowie in Medenbach, [Wiesbaden-] Kloppenheim (ev.) und Wallau 1803; Nicolaus in Reichenbach 1804, Bad Schwalbach 1808–16, Oberwallmenach 1812, Oberwesel 1814–15, Kriftel 1816, Runkel (ev.) und Weilbach 1817, Schwabenheim 1817–20, Fischbach 1819, St. Remigius Nieder-Ingelheim 1819 und 1822, Bad Soden 1820, Oberdiebach (ev.) 1820/1821, Gimbsheim 1821, Winkel 1823 und Kaltenholzhausen 1829. Für 1810 ist ein Neubau in Rückenroth gesichert (nicht erhalten).


(7)–(8)


Bei einer Reparatur 1818 in Mörstadt (ev.) ist Nicolaus bereits gemeinsam mit seinem Sohn Caspar (8) nachweisbar; dieser wurde wie sein Bruder Conrad (7) und seine Cousins Orgelbauer. Conrad Embach wohnte und arbeitete in der väterlichen Werkstatt zu Rauenthal zusammen mit seinem Bruder Caspar. Alle Neubauten sind in der Regel gemeinsame Arbeiten, desgleichen zahlreiche Reparaturen und Stimmungen, etwa in Oberflörsheim und Reitzenheim 1819, Lorsbach 1822, Holzbach 1823, Weilbach 1824, Kemel 1826, Rauenthal 1827–33, Bad Schwalbach und Manubach, St. Oswald (ev.) 1828, Niederwalluf 1829, Diedenbergen 1830, Gemmerich 1832 und Eschborn 1834–39. Conrad Embach ist allein bei Stimmungen und Reparaturen in Hattersheim 1828, Arnstein 1829–30, Mensfelden 1830 und Arnoldshain 1835 nachweisbar; nach einem Prozess wegen eines verzögerten Orgelneubaus in Dillenburg, Auseinandersetzungen mit seinem Bruder und Alkoholproblemen wanderte er in die USA aus. Caspar Embach ist bei Arbeiten in Dillenburg 1835–36, Eppenrod 1836, Eppstein 1838, Kiedrich (Umbau) 1839, Laufenselden (ev.) 1842. Rückeroth 1840, Kiedrich 1840–51, Bad Schwalbach 1842 sowie Michelbach 1849 nachweisbar.

Werke — 1831 Limburg (ev.) (I/P/5), 1865–67 nach [Taunusstein-] Neuhof (ev.) transloziert; 2012–13 von Klaus-Peter Schneider (Laubach-Münster) um ein zweites Manual und Pedalregister erweitert auf II/P/13 <> 1832–34 Breithardt (ev.) I/P/13), 1947 auf die Westempore transloziert; 1967 barockisiert, 2005 von Hardt restauriert <> 1832 Obertiefenbach (I/P/9); 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, 1950, 1970 und 2016 von Förster & Nicolaus restauriert <> 1833 Niedergladbach (I/P/9), 1913 abgebrochen und durch ein Instrument von Horn (Limburg) ersetzt <> 1836 Diez, St. Peter (ev.) (I/P/15); 1951/53 von Kemper (Lübeck) umgebaut, 1979 von Gerald Woehl restauriert <> 1835–36 Dillenburg (I/P/5), 1930 transloziert nach Haiger, dort 1945 zerstört <> 1840 Kroppach (ev.), 1926 abgebrochen; das Gehäuse ist erhalten.


(9)


Philipp Nikolaus Embach übersiedelte nach der Ausbildung bei seinem Vater nach Weisenau bei Mainz. 1819 erhielt er die Zulassung für das Herzogtum Nassau. Es gibt Arbeitsnachweise zwischen 1814 und 1838 (darunter Mainz St. Ignaz und St. Stephan, Weisenau, Alsheim, Dalsheim, Erbach, Finthen, Wiesbaden, Bad Schwalbach, Nieder-Walluff, Weißkirchen im Taunus sowie in Oppershofen im Wetteraukreis). Für die Jahre 1836 bis 1843 unterzeichnete er einen Stimmvertrag für alle Orgeln des Dekanats Diez. Neubauten sind nicht von ihm bekannt.

(10)


Adam Joseph Embach zog vermutlich mit seinem Bruder nach Weisenau; er ist bei Reparaturen in Niederhöchstadt (1835) nachweisbar.

(11)


Carl Matthias Embach war zuerst Schreiner in Rauenthal, ab 1832 wohnte er in Frauenstein. Die Arbeitsnachweise ab 1830 betreffen hauptsächlich Reparaturen und Stimmungen im Bereich des Einrich (z.B. Niedermeilingen 1830, Klingelbach 1833, Kördorf und Weilbach 1834–35, Hohenstein 1836, Dörsdorf 1837, Oberwallmenach 1839, [Wiesbaden-] Frauenstein 1840, Michelbach 1847, Orlen 1852, Strinz-Trinitatis 1857 und Rauenthal ab 1868).


(12)


Philipp Adam Embach wuchs in Rauenthal auf, kam dann vermutlich über seine Weisenauer Verwandten um 1860 als Geselle zu Hermann Dreymann nach Mainz und wurde nach dessen Tod zusammen mit Johann Georg Finkenauer 1862 sein Nachfolger. Als Finkenauer 1865 starb, heiratete Embach 1866 dessen Tochter Anna Maria und wurde damit Inhaber der Firma und Bürger von Mainz. Philipp Embach ist bei Reparaturen und Stimmungen in Nackenheim 1862, in Berod ab 1862, in Mainz St. Stephan 1867–72, Wickstadt im Wetteraukreis 1873, Gau-Algesheim 1874, Mainz St. Emmeran 1881 und Bingen, Kapuzinerkirche 1881–83 nachweisbar.

Werke — 1858–59 Niederhadamar (nicht erhalten) <> 1865 Kriegsheim (nicht erhalten) <> 1866 Mainz, Dom (Chororgel) (I/P/10), 1899 von Schlimbach auf II/P/18 erweitert; 1929 für die Domorgel von Klais abgebrochen <> 1866 Frankfurt-Griesheim (I/P/10), 1912 nach Ballersbach transloziert und spätestens 1915 abgebrochen und durch ein Instrument von Weigle ersetzt.


(13)


Martin Embach betätigte sich ab 1868 hauptsächlich als Stimmer in der Umgebung von Frauenstein; in Obergladbach hat er 1873 die alte Orgel instandgesetzt sowie das Instrument in Rauenthal, das 1875 durch Blitzschlag beschädigt wurde.

(14)


Adam Nikolaus Embach führte die Mainzer Werkstatt noch bis 1890 weiter.


Literatur — Bösken 1967 <> Manfred Keiling, Einricher Orgelchronik, Orgeln und Orgelgeschichte des Einrichs, Klingelbach 1972 <> Bösken 1975 <> Bösken/Fischer 1988 <> Harald Schlierike, Die Embach-Orgel in St. Peter, Diez, in: Heimatjahrbuch Rhein-Lahn-Kreis 1991, Höhr-Grenzhausen 1991, S. 136–140 <> Achim Seip, Die Orgelbauwerkstatt Dreymann in Mainz, Lauffen 1993 <> Hans Martin Balz und Reinhardt Menger, Alte Orgeln in Hessen und Nassau, Berlin 21997 <> Bösken/Fischer/Thömmes 2005 <> Walter K. Hell, Die Orgelbauer Embach in Rauenthal, in: Rauenthaler Geschichte(n) Bd. 6, hrsg. von der Gemeinde St. Antonius Eremita, Eltville 2017, S. 5–32 <> Markus Frank Hollingshaus, Die Orgeln der Gebrüder Embach, in: Rauenthaler Geschichte(n) Bd. 6, hrsg. von der Gemeinde St. Antonius Eremita, Eltville 2017, S. 35–64


Birger Petersen (unter Verwendung von Vorarbeiten von Hermann Fischer (†))

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  • Zuletzt geändert: 2022/05/20 00:11
  • von kk
  • angelegt 2018/10/06 14:30