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BUCHTA, WILHELM * Saarbrücken 17. Sept. 1827 | † ebd. 6. März 1908; Musiker und Komponist

Buchta wurde in eine aus dem Fränkischen stammenden, vielköpfige Musikerfamilie hineingeboren: Vater (Johann) Aloys (* Saarbrücken 30. Jan. 1803 | † ebd. 4. Dez. 1870) figuriert in den Kirchenbüchern als Musikus bzw. Bergmusikus, Großvater Wilhelm Conrad Christoph (* Bayreuth 8. Apr. 1753 | † vor 1827) war seit spätestens 1782 Mitglied der von Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken 1768 gegründeten Militärkapelle, Urgroßvater Elias (get. Bayreuth 20. Juni 1711 | † ebd. 1766) diente ebenso wie sein gleichnamiger Vater als Hof- und Feldtrompeter in Bayreuth, und etliche Brüder der genannten waren gleichfalls Musiker; Wilhelms jüngerer Bruder Heinrich (* Saarbrücken 8. Dez. 1843 | † ebd. 9. Jan. 1895) arbeitete als Musiklehrer, und dessen Sohn Wilhelm zeichnete 1895 als Musikmeister. Um seine Ausbildung zu vertiefen, ersuchte Wilhelm Buchta (d. Ä.) im Juli 1846 um „Zulassung in die Schule für musikal. Composition“ der Berliner Akademie der Künste (Protokoll 18. Juli 1846) und genoss dort Unterricht bis November 1847; hierfür bedankte er sich mit der Überreichung dreier Kompositionen (s. u.) „als Beweis seines Strebens“ (Protokoll 13. Nov. 1847). Anschließend kehrte er nach Saarbrücken zurück und stieg zu einer allseits bekannten Persönlichkeit innerhalb des städtischen Musiklebens auf. Seit spätestens 1861 gehörte er (neben seinem Vater Aloys) als Violinist der Saarbrücker Bergkapelle an, die den Kern des Instrumentalvereins bildete; im selben Jahr gründete er hier den Gesangverein Eintracht, den er bis 1863 und, nachdem zwischenzeitlich Friedrich Gernsheim die Funktion übernommen hatte, ab 1865 leitete. Es ist, wie die Widmung seines Op. 4 nahelegt, anzunehmen, dass Buchta zudem innerhalb wohlhabender (militärischer) Kreise Musikunterricht erteilte. Wilhelm Buchta war nicht verheiratet; eine Verwandtschaft mit der Wiener Musikerfamilie um Alexander Aloys Buchta (1841–1898) besteht nicht.

WerkeChor über die Worte: „Gott ist mein Hort“ (SATB, Kl.), Scherzo (2 Vl., Vc., B.) und Fuge (2 Vl., Vc., B.), jeweils zugeeignet „Einem Hochlöblichen Senat der Akademie der Künste zu Berlin. am 8. Nov. 1847“; D-Bhm (autogr. Mss.) (s. RISMonline) <> 3 Tänze (Kl.) op. 1, Offenbach: André (in Komm.) [1853] <> Tanzlust-Galopp (Kl.) op. 2, ebd. [1854] <> Musen-Weihe. Walzer (Kl.) op. 3, ebd. [1854] <> Frühlings-Düfte. Walzer (Kl.; Widmung an „Frau Obrist von Strantz zu Saarbrücken“) op. 4, ebd. [1854]; D-OF (s. Abb.) <> Mazourka (Kl.) op. 5, Mainz: Schott [1856]; D-SAAsm (Abschrift) (s. RISMonline) <> Erinnerung an Baden (Kl.) op. 6, ebd. [1856]; D-B

Quellen — KB Bayreuth (Hofgemeinde bzw. Stadtkirche); KB (uniert), Standes- und Zivilstandsregister Saarbrücken <> Acta betr. Abschriften der Protocolle und Berichte (der Königlichen Akademie der Künste Berlin) von 1846 bzw. 1847; D-Bda (Best. Preußische Akademie der Künste Berlin, Akte 94 und 95)

Literatur — Robert Hahn, Die Musikerfamilie Buchta, in: Saarheimat Febr. 1959, S. 16–22 <> Nike Keisinger und Ricarda Wackers (Hrsg.), Musik in Saarbrücken. Nachklänge einer wechselvollen Geschichte, Saarbrücken 2000, S. 82

Abbildung: Titel zu Buchtas op. 5; D-OF


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2023/04/27 09:58
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  • angelegt 2023/04/24 17:57