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BRODT, JEAN (eigentlich Johann Heinrich Wilhelm) * Hanau 9. März 1862 | † ebd. 14. Nov. 1938; Chorleiter und Komponist

Jean Brodt, Sohn eines Hanauer Hutmachers, erhielt im Alter von 14 Jahren erstmals Musikunterricht und „widmete sich unter hervorragenden Musikern in Frankfurt a. M. der höheren Musik und Theorie“ (Jansa), wobei Einzelheiten, etwa die Namen seiner Lehrer, bislang nicht bekannt sind. Auch bleibt sein weiterer Lebensweg im Dunkeln, bis er 1889 die Leitung des Gesangvereins Sängerlust in Langendiebach – er hatte sie bis 1907 inne – übernahm. Neben dem von ihm 1902 mitbegründeten und bis 1927 geleiteten Hanauer Sängerquartetts, das bald unter dem Namen Brodt’scher Männergesangverein bekannt wurde, dirigierte Brodt eine ganze Reihe weiterer Chöre der Region, etwa in Büdingen (Liederkranz), Hanau (Sängerchor des Turnvereins), Seligenstadt (Quartettverein) und Wachenbuchen (Männerquartett Harmonie). Brodt fungierte vielfach als Preisrichter bei regionalen Chorwettbewerben; er gehörte seit 1906 dem Chordirigenten-Verband der Berufsmusiker in Frankfurt an. Wenigstens in den Jahren 1905 bis 1907 betrieb er in Kesselstadt (seit 1907 Stadtteil von Hanau) einen kleinen Musikverlag, der vor allem (wenn nicht ausschließlich) der Verbreitung seiner Kompositionen diente; die Herstellung erfolgte bei Friedrich Moritz Geidel in Leipzig.

Werke (sämtlich Männerchöre, erschienen, wenn nicht anders angegeben, 1905–1907 in Brodts Verlag in Kesselstadt bzw. Hanau-Kesselstadt) — Der Wirtin Töchterlein op. 26 [1905]; D-B, D-Kbeer (s. Abb. 2) <> Abendlied op. 27 [1906]; D-B <> Hymne an die Kultur. Arbeitslied op. 29; D-B <> Ein Sang dem Rhein op. 30; D-B <> Hochamt im Walde op. 31; D-B <> Sandmännchen und An die Heimat op. 34 [1907]; D-B <> O du süsses Schatzerl, Liebfrauenmilch, Dir teure Heimat dort am Rhein op. 35; D-B <> Das deutsche Wort, Bergmanns Abschied und Wiederseh’n op. 36; D-B <> Erwachen des Waldes op. 37; D-B <> Ewig liebe Heimat op. 38 Nr. 1; D-HANsta <> Reiters Morgengesang o. op.; D-B <> Mein Heimatland am Main, Offenbach: André in Kommission [1913]; D-OF <> Morgenwanderung, ebd. [1914]; D-OF <> Beethovens Die Ehre Gottes aus der Natur op. 48 Nr. 4 bearb. f. Mch., ebd. [1913]; D-OF <> Die bei Jansa erwähnten Orchesterwerke sind wohl nicht überliefert; dies gilt auch für die zusätzlich zu den aufgelisteten bei Weinel genannten Männerchöre

Quellen und Referenzwerke — KB (Marienkirche) und Standesamtsregister Hanau <> Personenkartei in D-HANsta <> Materialien zum Brodt’schen Männergesangverein; D-HANsta (Best. K 42 Nr. 2) <> freundliche Auskünfte von Herrn Jan Nils van der Pütten, Stadtarchiv Hanau <> Frankfurter Sänger-Zeitung 9. Nov. 1906, 7. Dez. 1906, 18. Jan. 1907, 17. Juni 1908, 1. Aug. 1914 und passim <> Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 24. Mai 1907, 11. Okt. 1908 und passim <> Hanauer Anzeiger (vgl. Personenkartei) <> Fest-Buch zum 25jährigen [bzw. 50jährigen] Jubiläum des Brodt’schen Männer-Gesang-Vereins, Hanau 1927 bzw. 1952 <> Heinrich Weinel, Männerchöre komponiert von Jean Brodt; D-HANsta (Best. K 42 Nr. 35) <> Emmy Hesse, Musikdirektor – Komponist Jean Brodt, Typoskript München 1982; D-HANstb <> Jansa 1911

Abbildung 1: Jean Brodt, Porträtfotographie; Stadtarchiv Hanau (K 42 Nr. 2)

Abbildung 2: Titel zu Der Wirtin Töchterlein; D-Kbeer


Axel Beer

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