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BECHT, HEINRICH KARL (CARL) * Guntersblum (Landkreis Mainz-Bingen) 23. Aug. 1819 | † verm. New York, nicht vor 1876; Musiklehrer

Der Guntersblumer evangelische Schullehrer und Organist Philipp Becht (* 1783 | † Guntersblum 6. März 1852, kurz zuvor geehrt für „50jährige treue Dienste“; Regierungsblatt 9. Jan. 1852) wird seinem Sohn Heinrich Karl zweifellos schon früh Musikunterricht erteilt haben, der unter Leitung von Johann Christian Heinrich →Rinck in Darmstadt vertieft wurde. 1844 ersuchte Heinrich Karl Becht in Worms bei den städtischen Behörden erfolgreich um die Erlaubnis, Klavierunterricht geben zu dürfen. Obwohl er hier alsbald nicht nur als Klavierlehrer Anerkennung fand, sondern auch anlässlich eines Konzerts im April 1845 als „einheimische Kunstnotabilität“ (Didaskalia 24. Apr. 1845) gerühmt wurde, entschloss er sich zur Auswanderung nach New York, wo er im Herbst 1847 eintraf und im November bereits erstmals auftrat. Dass er sich hierbei als „pupil of the famous Thalberg“ (New York Daily Tribune 12. Nov. 1847) ausgab (bzw. als solcher gehandelt wurde), war eine der nicht ungewöhnlichen Schwindeleien – es sei denn, man möchte ihm zugute halten, dass er vielleicht dem Virtuosen während dessen Aufenthalt in Frankfurt Ende Dezember 1840 einmal vorspielen durfte und ein paar Tipps erhielt. Jedenfalls wurde Becht bald als „a Pianist, Organist and Composer of great power and considerable celebrity“ (Rockland County Journal 12. Juli 1851) gehandelt. Nach 1876 verliert sich seine Spur. Eine Verwandtschaft Bechts mit weiteren musikalischen Trägern des Namens besteht augenscheinlich nicht.

Werke14 kleine Praeludien für die Orgel op. 1, Mainz: Schott [1847]; D-F (s. Abb.), D-Mbs (autogr. Stichvorlage sowie spätere Ausg.) <> Schwanen-Walzer (Kl.) op. 8 (Druck 1847 bei Schott geplant, aber wohl nicht erfolgt); D-Mbs (autogr. Stichvorlage) <> Zuordnung ungewiss: Rondo brillant (Kl.), Frankfurt: Fischer [1837] <> Eine Grande Caprice über Themen aus Bellinis Norma (Kl.), von Becht 1845 in Worms und 1876 in New York gespielt, blieb ungedruckt und ist ebenso verschollen wie etliche in der amerikanischen Presse genannten weiteren Werke <> Manuskripte (zumeist Abschriften bzw. Stichvorlagen) s. RISMonline.

Quellen — KB Guntersblum (luth.) <> Gesuch von Heinrich Carl Becht aus Guntersblum, Klavierunterricht geben zu dürfen; D-WOsta (Best. 005/1 Nr. 03873) <> New York City Directory ab 1850 <> Didaskalia 20. Dez. 1840, 30. Dez. 1840, 24. Apr. 1845; New York Daily Tribune 12. Nov. 1847; Rockland County Journal 12. Juli 1851; Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 9. Jan. 1852, 3. Apr. 1852; The New York Clipper 15. Apr. 1876

Abbildung: Titel zu Bechts op. 1 mit irrigen Initialen; D-F


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2022/10/05 09:41
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  • angelegt 2022/10/04 17:00