adler


ADLER, GEORG (eig. GEORGES) (VINCENT) * Paris 22. Nov. 1863 | † Frankfurt/M. 7. Nov. 1932; Pianist, Klavierlehrer

Adler wuchs in der Schweiz als Sohn des ungarischen Klaviervirtuosen und Komponisten Vincent Adler (* Raab (Győr) 3. Apr. 1826 | † Genf 4. Jan. 1871) und der aus Russland gebürtigen Ariadne Steritsch (* ca. 1834 | † Frankfurt/M. 5. März 1913) auf. Sein Vater lehrte seit 1865 an den Konservatorien in Lausanne und Genf – an letztgenanntem erhielt Adler seine musikalische Ausbildung (bei Franz Prokesch). 1881 wandte er sich nach Frankfurt/M. und setzte seine Studien zunächst am Hoch’schen Konservatorium bei Bertrand Roth (Kl.), Joachim Raff (Komp.) und Hans von Bülow fort. Anschließend wechselte er an das Raff-Konservatorium, wo er neben weiteren Studien bei Roth und Fritz Steinbach seit 1883 als Klavierlehrer tätig war. Zu seinen Schülern gehören Eugen Imhoff, Edgar Istel, Hugo Kutschenreuter und Mathilde Tömlich. Im Herbst 1915 wurde Adler als Lehrer der Ober- und Meisterklassen an das Brüder Post-Konservatorium verpflichtet und lässt sich als solcher bis 1921 nachweisen. Spätestens 1925 wechselte er in derselben Funktion an das Heinemann’sche Musikinstitut, wo er bis zu seinem Tod verblieb. Adler beteiligte sich rege am Frankfurter Musikleben – als Solist wie auch als Begleiter zahlreicher Konzerte. Darüber hinaus unternahm er seit 1892 mehrere Konzertreisen, mitunter an der Seite seiner Ehefrau, der Sopranistin Eva Isabella Hugonnet (* Morges (Schweiz) 5. Okt. 1867; Heirat 1887). Sie hatte von 1884 bis 1891 Gesang bei Max Fleisch studiert und folgte in den 1890er Jahren Engagements nach London, Bremen und Hannover. Die Ehe wurde 1907 geschieden. Der gemeinsame Sohn Vincent (Georg) (* Frankfurt/M. 9. Okt. 1888 | † Berlin/Tiergarten 3. Febr. 1969) studierte am Raff-Konservatorium, hatte als Kapellmeister seit etwa 1910 Anstellungen an zahlreichen Theatern (u. a. in Elberfeld und Koblenz) inne und lebte seit Ende der 1930er Jahre in Berlin.

WerkeBlumenbitte (Sst., Kl.) op. 1, Stuttgart: Zumsteeg [1894]; D-B

Quellen und Referenzwerke — Zivilstandsregister Paris (8. Arrond.), Standesamtsregister Frankfurt/M. <> Adressbücher Frankfurt, Berlin <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums und des Raff-Konservatoriums <> Deutsches Bühnen-Jahrbuch <> Journal de Genève 26. Okt. 1879, 18. Mai 1884, 23. Dez. 1886, 24. Dez. 1886, 1. Dez. 1887, 18. März 1888, 25. März 1893, 2. Febr. 1895, 4. Juli 1902, 13. März 1913; NZfM 11. Apr. 1884, 17. Sept. 1886, 2. Febr. 1887, 1. Okt. 1887; Musikalisches Wochenblatt 13. Apr. 1893, 20. Juli 1893, 18. Nov. 1909; Frankfurter Leben 1. Apr. 1906, 27. Mai 1906, 26. Mai 1907, 2. Juni 1907; Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 12. Apr. 1907, 1. März 1908, 15. März 1908; Frankfurter Sänger-Zeitung 1. Okt. 1909; Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-Blatt 11. Nov. 1914, 20. März 1915, 15. Okt. 1915, 7. Dez. 1915, 23. Apr. 1916, 4. Okt. 1916, 4. Dez. 1916, 15. März 1917, 10. Mai 1918, 21. Mai 1918; Frankfurter Kleine Presse 8. Sept. 1915, 6. Okt. 1915, 6. Dez. 1916; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 3. Dez. 1916, 11. Dez. 1916

Literatur — Art. Adler, Vincent, in: Historisch-biographisches Musikerlexikon der Schweiz, hrsg. von Edgar Refardt, 1928; RiemannL 111929 <> Art. Adler, Georges, in: MüllerDML

Abbildung: Anzeige in: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 3. Dez. 1916


Kristina Krämer

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