Anthony van Hoboken


HOBOKEN, ANTHONY VAN * Rotterdam 23. März 1887 | † Zürich 1. Nov. 1983; Musikaliensammler und Musikbibliograph

Der einer Reederfamilie entstammende van Hoboken studierte nach einem Ingenieurstudium in Delft (1906–1909) an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt/M. in den Jahren 1909–1915 Harmonielehre bei Bernhard Sekles, Komposition bei Iwan Knorr und Klavier bei Willy →Rehberg. Die durch eine ausgeprägte Sammelleidenschaft entstandenen musikbibliographischen Interessen van Hobokens führten seit 1940 zur intensiven Befassung mit der Überlieferung der Kompositionen Joseph Haydns; sein Werkverzeichnis erschien bei →Schott in Mainz, wo Joseph Schmidt-Görg 1962 eine Festschrift zu van Hobokens 75. Geburtstag veröffentlichte. Die Vollendung des dreibändigen „Hoboken“ war Anlass, dem Verfasser die Ehrendoktorwürde der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz zu verleihen.

WerkeJoseph Haydn. Thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis, 3 Bde., Mainz: Schott 1957, 1971, 1978 <> Die bei den Prüfungsabenden des Hoch’schen Konservatoriums aufgeführten Kompositionen blieben ungedruckt und sind verschollen: Drei Lieder (Sst., Kl.; 30. Mai 1911) <> Variationen und Passacaglia über ein altniederländisches Volkslied (2 Kl.; 7. Juni 1912 durch Paul Meyer und Heinz Knettel) <> Zwei Lieder (Sst., Kl.; 8. Juni 1915) <> Sechs Gedichte aus „Kitty“ (Sst., Kl.; 8. Juni 1915)

Quellen — Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums

Literatur — Franz Grasberger und Rosemary Hilmar (Hrsg.), Das Hoboken-Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Anthony van Hoboken, Wien 1977 <> Günter Brosche, Art. Hoboken, in: MGG2P <> Dominique Ehrenbaum, Art. Hegar, Friedrich [1841–1927], in: Musik in Zürich. Ein Stadtführer, hrsg. von Bernhard Hangartner und David Reißfelder, Zürich 2021, S. 87

Abbildung: Anthony van Hobokens Exlibris; D-Kbeer


Axel Beer