Wilhelm Heinefetter


HEINEFETTER, (CHRISTIAN FRIEDRICH) WILHELM * Mainz 27. Sept. 1835 | † Berlin 15. Febr. 1934; Violinist, Kapellmeister, Komponist

Heinefetter entstammte der bekannten Mainzer Musikerfamilie: Sein Vater Matthias Franz (* Mainz 15. Sept. 1810 | † Koblenz vor 1881) war als Konzertmeister Mitglied des Mainzer Orchesters, das unter seiner Leitung 1843 während der Kursaison in Homburg engagiert war; der Großvater Johann Baptist (* Colmar 1. Febr. 1764) wird in den Quellen ebenso als „musicien“ bezeichnet wie dessen Bruder Christian (* Senones/Vogesen 17. März 1772 | † Mainz 7. Mai 1823; beider Vater war der nach Mainz gezogene Musiker Gerard Heinefetter). Seinerseits war Christian Vater der berühmten Heinefetter-Schwestern. Neben seiner Funktion als Konzertmeister des Mainzer Orchesters leitete Wilhelm Heinefetter von 1855 bis Ende der 1860er Jahre in den Sommermonaten die Kurkapelle in Kissingen (Würzburger Stadt- und Landbote; s. u.) und erhielt 1856 von dem „in Kissingen weilende[en]“ Rossini „die größte Anerkennung für die Leistungen“ (Fränkischer Kurier; s. u.). Seit etwa 1880 war er Mitglied des Orchesters der Königlichen Oper in Berlin.

Werke — Zwischen 1860 und 1874 veröffentlichte Heinefetter bei Schott in Mainz mehrere Liedersammlungen (opp. 2, 5, 12–14, 16, 18, 22, 23, 30) sowie eine Ouverture zu Macbeth op. 13 [1869; D-MZs]; einige wenige weitere Werke erschienen bei Bote & Bock in Berlin.

Quellen — KB und Familienregister Mainz <> Adressbücher Berlin <> Didaskalia 30. Aug. 1843, 15. Sept. 1843, 12. Okt. 1843; Fränkische Presse, darunter Würzburger Stadt- und Landbote 28. Apr. 1855, Fränkischer Kurier 3. Sept. 1856 <> MMB <> Heinz Gottwald, Wilhelm Heinefetter †, in: Die Musik 26 (1933/34), S. 431–432

Abbildung: Ouverture zu Macbeth op. 13, Vorlage und Reproduktion der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz (D-MZs), Signatur ThB KM 1183


Axel Beer