==== Wilhelm (Familie) ==== \\ (1) **Georg** * St. Wendel 21. Juli 1821 | † Schweinfurt 9. Dez. 1881; Musiklehrer (2) **Adolph** * St. Wendel? | † Schweinfurt 2. Apr. 1894; Sohn oder jüngerer Bruder von (1)?, Musiklehrer ---- {{:wilhelmg_d-of_.jpg?nolink&330 |}} **(1)** Als der Gesangverein in Schweinfurt 1871 „den Musikdirektor Wilhelm, z. Z. in Listhal“ (//Schweinfurter Anzeiger// 15. Dez. 1871) bzw. „den Musiklehrer G. Wilhelm aus St. Wendel“ (//Bericht des Magistrats//) zum seinem Dirigenten berief, entschieden die Gemeindebevollmächtigten, ihn auch zum Musiklehrer der Volksschule und zum städtischen Musikdirektor zu ernennen. Daher richtete Wilhelm 1872 in der Volksschule eine Musikschule ein. Bereits im Folgejahr meldete der //Schweinfurter Anzeiger//, in einem Konzert sei „insbesonders der [sic!] Grazien-Polka von Wilhelm […] tadellos aufgeführt“ worden (8. Aug. 1873). Ab 1873 war er auch Gesang- und Musiklehrer der Königlichen Studienanstalt. Sein fortgeschrittenes Alter zu seinem Dienstantritt in Schweinfurt sowie die noch zuvor bei [[hoenes|Hoenes]] in Trier erschienene Komposition deuten ebenso auf eine vorige musikalische Tätigkeit im Saarland wie Geburts- und Sterbeeinträge von Kindern eines Musiklehrers oder Musikdirektors Georg Wilhelm und seiner Frau (Barbara) Katharina geb. Demuth in den Zivilstandsregistern von Mettlach und Merzig. **Werke** — //Der erste Katzenjammer// op. 21 (Bar., Kl.), Trier: Hoenes [1868] <> //Neues Bierlied// (Bar., Kl.), Offenbach: [[andre|André]] [1871]; D-B, D-OF (s. Abb.; auch autogr. Stichvorlage) <> //Recepte für Leute nach der Mode// „Wer hier und da manchmal den Doctor gespielt“ op. 19 (Bar., Kl.), Düsseldorf: Weissenborn [1878] – dass., Leipzig: Lichtenberger [1884]; D-B <> //Bei Lichte besehn// „Zu unsrer Zeit, wo die Lichtfreunde bestehn“ (Bar., Kl.) op. 20, Düsseldorf: Weissenborn [1878] – dass., Leipzig: Lichtenberger [1884]; D-B <> //Fünf deutsche Tänze// (1. //Grazien-Polka//, 2. //Heimathklänge. Walzer//, 3. //Tivoli-Polka-Mazurka//, 4. //Deutsche Klänge. Walzer//, 5. //Marie. Valse brillante//; Kl.) op. 48, Leipzig: Begas [1874]; D-B – Rechte 1875 an C. F. Kahnt <> Konzertanzeigen und -besprechungen im //Schweinfurter Anzeiger// erwähnen darüber hinaus die vermutlich direkt für die Bedürfnisse des Musikschulorchesters verfassten //Walzer//, //Grazien-Polka// (siehe op. 48), //Fest-Marsch//, //Souvenir de Lörrach. Walzer mit Einleitung und Coda//, //Die Gemüthlichen. Konzertwalzer// sowie //Das Deutsche Volk// (Sst., Chor, Orch.) <> In Bremen und Graudenz unter dem Namen G. Wilhelm publizierte Kompositionen dürften aus geografischen Gründen von einem anderen Komponisten stammen. **Quellen** — Zivilstandsregister Merzig und Mettlach <> //Bericht des Magistrats der kgl. bayer. Stadt Schweinfurt über die Ergebnisse der gesammten Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten in den Rechnungsjahren 1869 mit 1874 bezw. mit 1876//, Bd. 2.1, Schweinfurt 1878, S. 243–244 <> Jahresberichte Königliche Studienanstalt Schweinfurt <> //Schweinfurter Anzeiger// 15. Dez. 1871, 4. Jan., 25. Apr. 1872, 5., 8. Aug. 1873, 26. März, 5. Aug., 5. Sept. 1874, 18. März 1875, 8. Aug. 1876; //Schweinfurter Tagblatt// 25. Mai 1872, 14. Aug. 1873, 23. März 1877 **Literatur** — Robert Musiol, //Offener Brief an Herrn C. Kistler// [lexikografische Übersicht von kompositorisch tätigen Schulmeistern], in: //Musikalische Tagesfragen// 4 (1887), S. 100-109, hier S. 108 <> HmL, MMB <> Frank/Altmann 121926 ---- **(2)** Der derzeit früheste Beleg von Adolph Wilhelm in Schweinfurt ist die Anzeige für ein von Georg Wilhelm dirigiertes Musikschulkonzert 1874, in dem seine beiden einzigen bislang belegten Kompositionen aufgeführt wurden. 1876 bot er als „Musiklehrer“ im //Schweinfurter Tagblatt// ein fabrikneues Klavier an. Das Adressbuch führt ihn 1879 als Dirigent des Schweinfurter Sängerbunds. Ab 1884 wirkte er als Musik- und Gesanglehrer des Gymnasiums und der Lateinschule, zeitweise auch als außerordentlicher Lehrer der privaten höheren Töchterschule, bis er einem „schweren Leiden“ erlag (//Unterfränkische Zeitung und Schweinfurter Anzeiger// 14. Juli 1894). Noch 1889 bezeichnen ihn die „Standesamtlichen Mittheilungen“ im //Schweinfurter Tageblatt// als „Musikdirektor Adolf Wilhelm von St. Wendel“. **Werke** — //Annen-Polka//, //Frühlings-Jubelmarsch// **Quellen** — Adressbücher Schweinfurt <> Jahresbericht der höheren Töchterschule Schweinfurt 1891/92 <> //Schweinfurter Anzeiger// 5. Aug. 1874 <> //Schweinfurter Tagblatt// 17., 19. Aug. 1876, 17. Jan. 1889, 2. Jan. 1893; //Unterfränkische Zeitung und Schweinfurter Anzeiger// 8. Sept. 1883, 14. Juli 1894 ---- Karl Traugott Goldbach