====Hans Rosenmeyer==== \\ **ROSENMEYER, HANS (MARIA KARL)** * Rostock 7. Okt. 1860 | † Bad Nauheim 18. Febr. 1946; Violinist, Dirigent {{ :rosenmeyer_2.jpg?nolink&250|}} Hans Rosenmeyer, Sohn eines Musiklehrers, wuchs wie selbstverständlich in das Musikleben seiner Heimatstadt hinein; u. a. vertrat er bereits als 16jähriger den Organisten an St. Nikolai. Nach seinem Studium an der Königlichen Hochschule Berlin in den Jahren 1880–1884 (Violine bei Joseph Joachim, Komposition bei Friedrich Kiel ab 1881) ließ er sich als Musiklehrer in Riga nieder, wo er auch als Violinsolist und Kammermusiker in der Öffentlichkeit präsent war. Hier lernte er im November 1885 [[wilhelmj|August Wilhelmj]] kennen, der ihn einlud, in seiner kurz zuvor installierten //Hochschule für Geigenspiel// in Biebrich (Mosbach) eine Hilfslehrerstelle anzunehmen. Rosenmeyer folgte dem Angebot im Frühjahr 1886, begab sich jedoch bereits nach wenigen Monaten auf eine längere Konzertreise, die ihn nach Paderborn, Düsseldorf, Hamburg und insbesondere nach Mitteldeutschland (u. a. Leipzig, Dessau und Gotha) führte. 1890 zählte er zu den Mitbegründern der //Akademie der Tonkunst// in Erfurt, als deren Direktor er noch bis mindestens 1902 wirkte. Seit 1906 lebte er in Frankfurt, wo er sich als privater Violinlehrer etablierte; zudem übernahm er von [[parlow|Edmund Parlow]] 1908 die Leitung des //Evangelischen Vereins für Kirchenmusik// sowie, als Nachfolger von [[grueters|August Grüters]], im November 1909 des Offenbacher Oratorienchors //Sängerverein//. 1914 kam der Frankfurter //Männergesangverein// hinzu, und gegen Ende des Jahres 1917 eröffnete Rosenmeyer mit seiner Tochter Lilly (* Riga 14. 1884 | † Frankfurt/M. 17. Jan. 1960 | verh. ebd. 10. Juli 1920 mit dem Ingenieur Georg Robert Wölfle) eine //Geigenschule//, die offenbar nicht lange Bestand hatte. Bei zahlreichen Gelegenheiten trat er auch weiterhin als Violinsolist auf. Den Titel eines Kgl. Preuss. Musikdirektors trug Rosenmeyer vermutlich seit 1902. \\ In erster Ehe (Riga 4. Jan. 1884) verheiratet war Rosenmeyer mit Erna Christiane Henriette geb. Koeve (* Rostock 8. Mai 1859 | gesch. Frankfurt/M. 3. Aug. 1907), in zweiter Ehe (Frankfurt/M. 20. Dez. 1920) mit Anna Berta Auguste geb. Martini (* Erfurt 9. Okt. 1876 | † Bad Nauheim 1956). Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Bad Nauheim. **Werke** — //Sechs Lieder// (Sst., Kl.; //Ein Fichtenbaum steht einsam//, //Es blüht die Flur so reich wie nie//, //Was singt in dem Rosenbusch//, //Die Ahr// (Carmen Sylva), //Verklungen//, //Wiegenlied//), Hamburg: Cranz [1889]; D-B <> //Zwei Lieder// (Sst., Kl.; //Abschied//, //Erinnerung//), Nürnberg: Zierfuss [1890] <> //An die Musik// (Mch.; „Du holde Kunst! In wieviel grauen Stunden“), Offenbach: [[andre|André]] [1914]; D-B, D-OF <> //Vöglein im kalten Winter. Nach einem geistlichen Volkslied// (gem. Chor), Hameln: Oltersdorf [1935]; D-B <> __ungedruckt__: Lied //Thüringen//, aufgef. beim Thüringer Bundes-Sängerfestfest in Apolda (1890) <> Vokalquartette für den Auftritt des //Manhattan-Ladies-Quartett// in Frankfurt (Sept. 1908) <> Chöre für den //Frankfurter Männergesangverein// (9. Jan. 1909; Besprechung: //Frankfurter Sängerzeitung// 1. Febr. 1909) {{:rosenmeyer_3.jpg?nolink&320 |}} **Quellen** — Standesamtsregister Rostock, Riga und Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Schülerlisten der kgl. Hochschule in Berlin <> Art. //Rosenmeyer, Hans//, in: Moritz Rudolph, //Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon//, Riga 1890 <> NN., //Hans Rosenmeyer//, in: //Oesterreichische Musik- und Theaterzeitung//, Okt. 1891, S. 2 <> //Rigasche Zeitung// 8. Juli 1884, 10. Aug. 1884, 24. Okt. 1884, 31. Mai 1886 und passim; NZfM 13. März 1885, 5. Juni 1885, 25. Sept. 1885, 6. Aug.1886, 8. Jan. 1890, 13. Aug. 1890; //Musikalisches Wochenblatt// 12. Jan. 1888, 19. Dez. 1889; //Kölnische Zeitung// 19. Okt. 1892; //Westfälisches Volksblatt// (Paderborn) 14. Okt. 1902; //Paderborner Anzeiger// 18. Okt. 1902; //Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung// 8. Jan. 1907, 15. Apr. 1908, 2. Mai 1908, 5. Dez. 1908 u. ö.; //Frankfurter Sängerzeitung// 21. Dez. 1907, 9. Jan. 1909, 1. Febr. 1909, 1. Nov. 1909, 1. Aug. 1914 u. ö.; //Kleine Presse// (Frankfurt) 3. Jan. 1914, 10. Juli 1914, 25. Juli 1914 u. ö.; //Frankfurter Zeitung// 25. Juli 1914, 27. Nov. 1915 u. ö.; //Das illustrierte Blatt// (Frankfurt) 30. Juli 1914; //Frankfurter Universitätszeitung// 3. Dez. 1917 u. ö. <> //Nachtrag zum Verzeichniss des Musikalien-Verlages von Aug. Cranz in Hamburg//, Hamburg: Cranz 1892 <> MMB Abbildung 1: Hans Rosenmeyer als Dirigent des //Frankfurter Männergesangvereins//; //Das illustrierte Blatt// (Frankfurt) 30. Juli 1914 Abbildung 2: Anzeige der //Geigenschule// Rosenmeyers und seiner Tochter Lilly; //Frankfurter Universitätszeitung// 3. Dez. 1917 ---- Axel Beer