==== Friedrich Hugelmann ==== \\ **HUGELMANN, FRIEDRICH (LEOPOLD)** * Donaueschingen 15. Nov. 1845 | † unbekannt; Musiklehrer {{ :hugelmann.jpg?nolink&360|}} Der Sohn eines frühverstorbenen niederen Beamten (Gendarmerie-Brigadier) wuchs zunächst in Konstanz und Zell am Harmersbach auf. Nach seiner Erblindung besuchte er von 1854 bis 1861 die Badische Blindenanstalt in Freiburg im Breisgau, wo er ersten Violin- und Klavierunterricht erhielt. Nach weiterer, eher unsystematischer musikalischer Bildung bei zufällig vorhandenen Lehrern wurde Hugelmann 1866 für ein Jahr Wohnschüler beim ebenfalls blinden Violinisten Peter Rittelmann in Freiburg, der ihn schon in seiner Schulzeit am Blindeninstitut unterrichtet hatte. Nachdem er noch kurze Zeit am Konservatorium in München bei [[rommel|Eduard Rommel]] studiert hatte, zog er 1868 nach Speyer, wo er nicht nur Klavier- und Zitherunterricht anbot, sondern sich auch als Klavierstimmer empfahl. Im Folgejahr nahm er seine Lehrtätigkeit am neugegründeten Blindeninstitut auf; dort gehörte [[hammerm|Martin Hammer]] zu seinen Schülern. 1870/71 sind mehrere Konzerte Hugelmanns in der Pfalz, Schwaben und Baden belegt, wobei er 1871 nicht mehr als Musiklehrer aus Speyer, sondern als Musiklehrer in Lörrach firmiert. Über seinen weiteren Lebensweg ist vorläufig nichts bekannt. **Werke** (nach Scherer, S. 13–14; wohl 1869–1870 für den Unterrichtsgebrauch am Blindeninstitut entstanden und, wenn nicht anders angegeben, unveröffentlicht und verschollen) — __Klavier__: //Divertissement//, Speyer: Kranzbühler 1869; D-Mbs ([[https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11155451-0|digital]]), D-SPlb <> //Marsch// (F) <> //Ouvertüre// (d) <> //24 Etüden// <> //Kleine Klavierschule in 30 Uebungen// <> __Streichtrio__: //Andante// (C) <> //Potpourri// (C) <> //Allegro// (D) <> //Adagio// (A) <> __Gesang (Männertrio)__: //Unter allen Wipfeln ist Ruh// <> //Frühlingslied// („O wie freundlich“) <> //Das Grab im Busento// <> //Der Eichwald braust// <> __Zither__: //Concertvariationen// (F) (gespielt 1870 in Karlsruhe) <> //Concert-Ländler// (G) (2 Zith.; vielleicht identisch mit dem //Konzert-Ländler// //Schwärmerei am Rhein//, gespielt 1870 in Karlsruhe) <> //18 Etüden// <> //Cither-Schule in 40 Übungen// <> __Schrift__: //Erlebnisse und Studienzeit des in seinem neunten Lebensjahre erblindeten, geprüften Musiklehrers Friedrich Hugelmann zu Speyer a./Rh. sowie dessen Erfahrungen und Ansichten bezüglich der Blindenerziehung und Bildung//, Speyer: Kranzbühler 1869; D-SPlb ([[https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-83630|digital]]) **Quellen** — Standesregister Donaueschingen <> Friedrich Scherer, //Der fliegende Werber für eine allgemeine Blinden-Versicherungsbank von einem Blinden unter den glücklich Sehenden, die für einen Jeden im Falle des Erblindens eine ihn vor allem Mangel sichernde Schutzquelle ist. Zugleich den Jahresbericht der internationalen Privat-Blinden-Anstalt zu Speier enthaltend//, Speyer 1870, S. 11–14 <> //Pfälzer Zeitung// 30. Mai 1868, 5. Juni 1869; //Palatina// 20. März 1869; //Karlsruher Tagblatt// 8. Febr. 1870; //Karlsruher Zeitung// 4. Febr. 1870 (Beilage 30); //Offenburger Wochenblatt// 12. März 1870; //Lindauer Tagblatt// 17., 20. Jan. 1871; //Kemptner Zeitung// 22., 28. Jan. 1871; //Augsburger Tagblatt// 31. Jan. 1871 Abbildung: Konzertanzeige //Karlsruher Tagblatt// 8. Febr. 1870 ---- Karl Traugott Goldbach