==== Friedrich Gernsheim ==== \\ **GERNSHEIM, FRIEDRICH** * Worms 17. Juli 1839 | † Berlin 11. Sept. 1916; Pianist, Dirigent, Komponist {{ :gernsheim_d-f_digital_.jpg?nolink&250|}} Gernsheim, einer alteingesessenen jüdischen Familie in Worms entstammend, erhielt seine musikalische Ausbildung bei [[haine|Carl Haine]] und [[liebe|Louis Liebe]] in Worms, [[pauer|Ernst Pauer]] in Mainz (1848–1849) sowie seit 1850 in Frankfurt bei [[eliason|Eduard Eliason]] (Violine), [[hauff|Johann Christian Hauff]] (Tonsatz), [[rosenhain|Eduard Rosenhain]] (Klavier) und [[wolffh|Heinrich Wolff]] (Violine). Sein Debut als Geiger, Pianist und Komponist im Mai 1850 in Frankfurt brachte ihm den Ruf eines Wunderkinds ein, zumal man ihn für erst achtjährig hielt; weitere öffentliche Auftritte folgten bis Dezember 1851. Anschließend begann er sein Studium am Leipziger Konservatorium u. a. bei Ignaz Moscheles (Klavier), Ferdinand David (Violine) und Moritz Hauptmann (Kontrapunkt) und trat nach seiner Rückkunft im November 1854 in einem Konzert der Mainzer Liedertafel als Pianist auf. Nach einem mehrjährigen Studienaufenthalt in Paris fand er Anstellungen in Saarbrücken (seit 1861 als Leiter des Gesang- und Instrumentalvereins sowie ab 1863 des Männerchors //Eintracht// in der Nachfolge von [[buchta|Wilhelm Buchta]]), Köln (seit 1865; [[heymann|Carl Heymann]] und Engelbert →Humperdinck waren hier seine Schüler), Rotterdam (1874) und Berlin (1890). Später hielt er sich noch etliche Male in Worms auf; im Juli 1893 etwa übernahm er dort die Leitung des //Ersten Hessisch-Pfälzischen Musikfests//. **Werke** — s. MGG2P. Zwischen 1867 und 1873, also während der Kölner Zeit, erschienen seine Opera 8, 12, 15, 18, 19, 21–24, 27–30 (zumeist Klaviermusik und Lieder) bei →Schott in Mainz. **Quellen** — Nachlass Friedrich Gernsheim; D-WOsta (Sign. 199/19) <> //Didaskalia// (Frankfurt) 10. Mai 1850, 19. März 1851, 16. Dez. 1851 (Ankündigung des „Abschiedskonzerts“), 29. Dez. 1851 und öfter <> //Wormser Tageblatt// 26. Juni 1893, 4. Juli 1893 <> MMB, Kat. Schott 1900 **Literatur** — Dietrich Kämper, Art. //Gernsheim// in MGG2P <> Nike Keisinger und Ricarda Wackers (Hrsg.), //Musik in Saarbrücken. Nachklänge einer wechselvollen Geschichte//, Saarbrücken 2000 Abbildung: Friedrich Gernsheim, Fotografie ([[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:30:2-93246|Digitalisat]] aus D-F, Porträtsammlung [[manskopf|Manskopf]]) Hörbeispiel: //Andantino// (Nr. 1) aus: //In’s Stammbuch.// [7] //Klavierstücke// op. 26, Offenbach: [[andre|André]] [1872] (Aufnahme von Stephan Münch für das MMM2, Jan. 2021) {{:operations:gernsheim_op._26_nr._1_muench_.mp3|}} ---- Axel Beer