==== Jean Adrian ==== \\ **ADRIAN, JOHANN GEORG („JEAN“)** * Offenbach 15. Mai 1874 | † Ingelheim 2. Apr. 1949; Handwerker und Chordirigent {{ :adrian.jpg?nolink&350|}} Es ist sehr wahrscheinlich, dass Johann Georgs Vater, der Offenbacher Glasermeister Adam Adrian, eine musikalische Ader besaß – andernfalls wäre der neben der Ausbildung zum Eisenhobler erfolgte Gesangsunterricht, den sein Sohn genießen durfte (u. a. bei [[aysslinger|Ruland Aysslinger]]) kaum vorstellbar. Die obligatorische Wanderschaft (Apr. 1893 bis Febr. 1894) verschlug Adrian zunächst für kurze Zeit nach Frankenthal, bevor er sich – als Eisendreher bzw. Schlosser – 1895 (unter dem Namen Johann Heinrich A.) in Elberfeld niederließ, dort allerdings nebenbei seine musikalische Ausbildung vertiefte und erstmals auch als Chordirigent auftrat. Im Januar 1896 schloss er hier die Ehe mit Maria geb. Römer, Tochter eines Drehermeisters in Frankenthal (1877–1945), die sich bisweilen als Kostümbildnerin betätige (Adressbuch 1901), während Adrian selbst beim Geburtseintrag seiner Tochter Katharina (7. Febr. 1898) als Photograph geführt wird, ein Gewerbe, das er wohl rasch wieder aufgab. Ab Okt. 1906 war Adrian in (Nieder-) Ingelheim gemeldet und leitete in den folgenden Jahren mehrere Chöre (u. a. in Nieder- und Ober-Ingelheim, Gensingen, Heidesheim und Elsheim (1907–1909)), bevor er 1910 nach Offenbach zurückkehrte – offiziell gemeldet als Eisenhobler, als der er wohl in einem der metallverarbeitenden Betriebe beschäftigt war. Nebenbei war er wiederum als – inzwischen weithin geachteter – Dirigent aktiv, als der er u. a. die Männerchöre //Einigkeit// in Wirtheim (heute Ortsteil von Biebergemünd; vor 1925–1933), //Harmonie// in Biebergemünd (1938–1944) und den Gesangverein //Eintracht// in Offenbach (1930er Jahre) anführte. Im Offenbacher Adressbuch 1939/40 figuriert Adrian – vermutlich nach seiner Versetzung in den Ruhestand – erstmals als Dirigent (noch 1922/23 und 1927 als Hobler); seit 1944 verbrachte er seinen Lebensabend in Ingelheim. Dem „hochverdienten Ehren-Chormeister, Herrn Jean Adrian, Offenbach a/M. und seinen strebsamen Gesangvereinen“ widmeten [[bauermann|Willy Bauermann]] und [[pauli|Jean Pauli]] um 1920 einzelne Chorkompositionen. **Werke** — //Meiner Mutter// (Mch.), Offenbach: [[andre|André]] [1920] <> //Mein liebster Ort// (Mch.; „Ein Bächlein fließt im Wiesengrund“, Text von Heinrich Knoll [Offenbach]), Stimmen in Autographie [Offenbach ca. 1910/20]; D-Kbeer (s. Abb.) **Quellen** — Standesamtsregister Elberfeld, Ingelheim und Offenbach <> Meldekarte und Häuserkartei Offenbach; Einwohnermeldebuch Ingelheim <> Adressbücher Elberfeld und Offenbach <> Für ihre Recherchen und freundlichen Auskünfte (Okt. 2022) herzlichen Dank an Frau Stephanie Funk (Haus der Stadtgeschichte Offenbach), Frau Nadine Gerhard M.A. (Stadtarchiv Ingelheim) und Frau Julia Schmidt (Stadtarchiv Wuppertal). **Literatur** — MüllerDML <> Chronik der //Harmonie-Chöre Biebergemünd e. V.// ([[https://harmonie-biebergemuend.de/geschichte/|online]]) <> Chronik des Gesangvereins //Einigkeit 1897 Wirtheim// ([[http://www.einigkeit-wirtheim.de/chronik.html|online]]) Abbildung: Männerchor //Mein Liebster Ort//, autographierte Stimme; D-Kbeer ---- Axel Beer